„Tirschenreuther Passion“ bekommt ein neues Gewand

Von | 11. April 2019

"Danach ist Tirschenreuth in Europa ein Begriff", formuliert Vinzenz Rahn die Bedeutung der Europassion, die 2020 in der Kreisstadt über die Bühne geht. Und die wird anders sein als zuvor.

Schon vor einem Jahr saßen der Europassions-Delegierte Vinzenz Rahn, Bürgermeister Franz Stahl und die Regisseure Johannes Reitmeier und Stefan Tilch zusammen und beschlossen, dass der "Tirschenreuther Passion" dafür ein moderneres Gewand gut zu Gesicht stehen würde. Regisseur und Autor Johannes Reitmeier hat seither an seiner Passion gefeilt. Jetzt stellte er sein Konzept vor.

Das "Herz der Passion"

Bürgermeister Franz Stahl bezeichnete Reitmeier als das Herz der Tirschenreuther Passion. 300 Flyer, die auf das Ereignis hinweisen wurden bisher verschickt, einer davon an Ministerpräsident Markus Söder mit der Anfrage zur Übernahme der Schirmherrschaft. Die Antwort aus der Staatskanzlei kam vergangene Woche, und ja, Markus Söder ist der Schirmherr der Europassion 2020 in Tirschenreuth, die er sich auch ansehen will.

Für das große Ereignis habe man keine Kosten und Mühen gescheut um Optik und Akustik im Saal aufzuwerten. Eine komplett neue Soundanlage, Verdunklungs-Jalousien und eine Zuschauertribüne sollen die bisherigen Defizite beseitigen.

Vinzenz Rahn freute sich über neue und junge Gesichter in den Reihen der Schauspieler. "Trotzdem können wir schon noch den einen oder anderen brauchen", warb er für weitere Mimen und Komparsen. Er erinnere sich noch gut wie 1997 alles angefangen habe als Johannes Reitmeier nach einer Truppe suchte, mit der sich eine Passion im Dialekt verwirklichen ließe. "Dass wir diese Truppe wurden ist ein Ritterschlag."

Tausende Passionen

Der Sprecher sagte, dass es Tausende von Passionen gebe. Kirchen-, Stations-, Palast- und Hallenpassionen, wozu auch die Tirschenreuther zähle. Er informierte darüber, dass sich Anfang der 1980er Jahre zahlreiche Passionsorte zur Gemeinschaft Europassion zusammengeschlossen haben. Modernität sei zu dieser Zeit kein Thema gewesen. "Alles waren erzkonservative Produktionen." Mittlerweile gehörten 80 Orte in 16 Ländern dazu. Jede Passion sei inspirierend für das eigene Tun. So hätten auch große Passionen schon Teile der Tirschenreuther in modifizierter Weise in ihr Spiel einfließen lassen. Ziel der Europassion sei es die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu von der Bühne in die Welt hinauszutragen. Im kommenden Jahr erwartet Rahn viele Delegationen in der Kreisstadt. Aus Italien, Portugal und Spanien habe er bereits Zusagen. "Dass man bei der sechsten Auflage nicht wieder das gleiche spielen kann ist klar, das läuft sich sonst tot", stellte Rahn fest. Selbst Bischof Rudolf Voderholzer habe ihn bereits gefragt, was denn anders werde bei der neuen Passion. "Bisher musste ich immer sagen, ich habe keine Ahnung, hoffe aber, dass es nicht zu viel sein wird, wie es beispielsweise bei einer polnischen Inszenierung einer Studentengemeinschaft der Fall gewesen sei, als Jesus am Ende erschossen wurde."

Quelle: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/tirschenreuther-passion-bekommt-neues-gewand-id2689217.html