Mit Bier-Lounge und Theater

Von | 27. Oktober 2019

Bierlounge, ein Multifunktionsraum für Theater oder Veranstaltungen und eine kleine Brauerei: die Vision vom alten Musl-Kino bietet tolle Möglichkeiten. Für rund 3,7 Millionen Euro könnten die wahr werden.


In die Sanierung des Musl-Kinos wird Bewegung kommen. Jahre sind Überlegungen angestellt worden, jetzt hat der Stadtrat eine entscheidenden Schritt unternommen. Am Donnerstag stimmte das Gremium geschlossen dafür, nach einer Machbarkeitsstudie die nächsten Schritte zur Realisierung vorzunehmen.

In einer eindrucksvollen Studie haben die Architekten und Stadtplaner des Büros H2M aus Kulmbach das alte Musl-Kino in Szene gesetzt. Im Kern bleibt die Struktur erhalten. Dabei wird der Theaterbereich ein Multifunktionsraum, der auch für Vortragsveranstaltungen umgestaltet werden könnte. Wesentliche Veränderungen würde der Zugang erfahren, der nach rechts wandert, dadurch könnte ein größeres Foyer entstehen. Weitere Ideen sind der Abbruch der Mauer zum südlichen Nachbargrundstück. Durch die versetzte Außenmauer könnte der kleine Grundstücksstreifen einbezogen werden und so das bisherige Foyer vergrößern. Eine Bierlounge können sich die Planer dort vorstellen. Ihre Ideen sehen auch einen Abbruch der benachbarten Häuser an der Regensburger Straße vor. Aus wirtschaftlichen Gründen erscheine dort nur ein Neubau sinnvoll erläuterte Diplom-Ingenieur Stephan Müller. In dem Neubau sollte dann eine kleine Brauerei Platz finden (ausführlicher Bericht über die Machbarkeitsstudie folgt).


Zu den Ausführungen konnte Stephan Müller schon anschauliche Bildvisionen dem Stadtrat präsentieren. Dabei stellte der Planer vor allem die Vielseitigkeit des neuen Musl-Kinos heraus. Bürgermeister Franz Stahl erinnerte, dass bereits seit Jahren immer wieder Mittel für ein Konzept für die künftige Nutzung des Gebäudes eingeplant waren. Jetzt könnte das Vorhaben aus seinem „Dornröschenschlaf“ erwachen, freute sich Stahl über die Ideen des Büros H2M. Dabei unterstrich der Bürgermeister, dass bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie alle „Protagonisten“ mit einbezogen wurden. Und die Vereine würden dem Konzept positiv gegenüberstehen.

Dabei unterstrich Stahl, dass es sich bei der Vorlage nur um ein Konzept handeln würde und noch nicht um einen konkreten Bauplan. Allerdings betrachtete Stahl die Ideen schon als weiteren Beitrag für einen außergewöhnlichen Komplex, in dem zum Museumsquartier die Ergänzungen durch Kultur (Theater und Bierbrauchtum im Musl-Kino) oder Sport (Kletterturm) hinzukommen würden. Das Konzept bezeichnete Stahl als entscheidenden Einstieg zu einem langen Weg. So müsste die Stadt zunächst Besitzer werden (angedacht ist der „Kauf“ für einen Euro), danach folgen auch Gespräche über Förderung und Finanzierung. „Heute ist der Startschuss für ein fantastisches Projekt“, so Stahl.

„Wir haben eine hohe Funktionalität“, unterstrich der Bürgermeister beim Blick ins Konzept. Die Einbindung einer kleinen Brauerei betrachtete er eher als Wiederbelebung der Bierkultur. „Es soll kein Wirtshaus werden“, versicherte der Bürgermeister. Zu den Kosten hoffte Stahl jetzt schon auf einen Zuschuss von gut 50 Prozent und appellierte: "Wir sollten prinzipiell zustimmen, ansonsten ist das Projekt begraben."

Peter Gold, Fraktionssprecher der CSU, erinnerte, dass auch die Bevölkerung die weitere Nutzung des alten Kinos wünschen würde. Die Planungen beurteilte Gold als „städtebauliches Highlight“ und freute sich schon auf das Kultur-Quartier. Manfred Zandt für die Freien Wähler unterstrich die Vielseitigkeit bei der angedachten Nutzung. „Wir sollten ein Signal geben, dass wir das Projekt realisieren wollen“, so Zandt. „Es ist eine geniale Situation für viele weitere Möglichkeiten“, kommentierte Gunar Prauschke (SPD) die Überlegungen. Paulus Mehler (CSU) freute sich, dass die Optik des historischen Gebäudes erhalten bleiben soll. Vinzenz Rahn (CSU) befürwortete ebenfalls die „Multifunktionalität“. Auch erwartete er hier eine gute „Dreierbeziehung“ von Stadt, Modernem Theater und den Braujuwaren. Nicht verweigern wollte sich auch Karl Berr (Wählergemeinschaft Umwelt). Berr wollte sich allerdings mit der Idee der kleinen Brauerei anfreunden. Die sollte an anderer Stelle untergebracht werden. Auch sprach sich Berr gegen den Abbruch der Nebengebäude aus und hatte schon sehr konkrete Gestaltungsvorstellungen. „Das ist nur ein erstes Konzept“, machte Stahl klar…

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/bier-lounge-theater-id2879754.html