Lautstarke OP am offenen Herzen

Von | 4. August 2018

Etwa 25 Millionen Euro lässt sich die Kliniken Nordoberpfalz AG eine zeitgemäße Notaufnahme, sowie Endoskopie- und OP-Abteilung kosten. Der Bau geht bei laufendem Betrieb über die Bühne. Fertigstellung ist etwa Mitte 2021.

Bei der Maßnahme wurde ein Anbau geschaffen, der die bestehende Notaufnahme flächenmäßig in etwa verdoppelt. Darin entstehen auch neue OP-Säle und die Endoskopie-Abteilung. Die bestehende Notaufnahme wird generalsaniert und anschließend mit dem Neubau verschmolzen.

Manfred Tretter, Hauptabteilungsleiter Zentrale Finanzen, erklärte bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien, dass die Maßnahmen mit Geldern aus dem Bayerischen Jahreskrankenhausbauprogramm gefördert werden. Etwa 3 Millionen Euro blieben bei der Kliniken AG hängen. Die meisten beteiligten Firmen seien aus der Region. Aktuell seien alle Gewerke beauftragt. Zeit- und Kostenrahmen stimmten. 7,5 Millionen Euro betrage derzeit der Ausgabenstand. 7,23 Millionen Euro seien an Fördermitteln abgeschöpft. Man befinde sich aktuell in Bauphase Drei – Anbau plus Endoskopiebereich.

Jörg Buestrich von den "plus3-Architekten" aus Regensburg ist der Chef auf der Baustelle. Er sagt, dass bisher alles hervorragend läuft und es kaum Probleme mit Firmen gäbe. In sieben Bauphasen sei die Maßnahme unterteilt. Demnächst beginne Phase Vier, was bedeute, dass dann in den Bestand eingegriffen werde, quasi "die Operation am offenen Herzen" beginne. Betroffen davon seien die OP-Abteilung und die zentrale Notaufnahme.

Hygienisch anspruchsvoll

"Das wird dann schon eine wesentlich höhere Belastung für alle Anwesenden im Haus." Als erstes müsse der bestehende Aufzug abgebrochen werden. "Wir sind zwar stets bestrebt, die Lärmbelästigung zu minimieren, aber einige Arbeiten hört man durchs ganze Gebäude, das lässt sich nicht gänzlich vermeiden." Was die Hygieneanforderungen betreffe funktioniere ebenfalls alles sehr gut. Auch daher sei dies eine sehr anspruchsvolle Baustelle.

Damit das alles funktioniert zeichnet Hygienebeauftragte Sabine Fischer verantwortlich. Sie sagt, wo Staubschutzwände gebaut werden müssen und kümmert sich um das Feintuning bei der Ausführung. Eine Notwendigkeit, die gewaltige Mehrkosten verursache und auch die Bauzeit verlängere, sagt Jörg Buestrich. Es wären, viele Maßnahmen zu erledigen, die stark in den laufenden Betrieb eingreifen. Im Endeffekt entstehe hygienisch und strukturell gesehen ein komplett neuer OP-Bereich.

Das ist der Arbeitsplatz von Dr. Mathias Kalkum, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie. Er sagt, dass es schon Einschränkungen in Form von Umwegen und Lärmbelästigungen gäbe. Aber Erfahrung und ein sehr gut eingespieltes Team kompensierten die Unannehmlichkeiten weitestgehend. Und wenn eine wirklich kritische OP anstehe, werde das im Vorfeld kommuniziert und dann ruhten die Bautätigkeiten auch einmal….

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/lautstarke-op-offenen-herzen-id2454861.html