Konzept für Gewerbegebiet bei Tirschenreuth bereits ein „Optimalentwurf“

Von | 26. Februar 2021

Attraktive Häuser am Teich, ein elegantes Cafe auf einer Insel und viel Grün: Klingt nach wohnlicher Idylle. Dabei sieht so ein modernes Industriegebiet aus. Zumindest auf dem Papier.

Geschlossen hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag den Einstieg in die Bauleitplanung für das neue Gewerbegebiet vorgenommen. In einem ersten „städtebaulichen Konzept“ haben die Planer des Büros NRT nicht nur die verschiedenen Schritte zur Änderung des Flächennutzungsplanes aufgezeigt, sondern auch schon ihre Vorstellungen für eine mögliche Nutzung des Areals um den Engelmannsteich aufgezeigt. Und die Ideen haben alle begeistert, auch die Vertreter der Ziegler-Group, die zur Sitzung gekommen waren. Freilich sind die Ideen der Landschaftsarchitekten zum Bau nicht verbindlich. Allerdings haben die Vorstellungen allgemein großen Zuspruch gefunden. „Aus unserer Sicht ist das der Optimalentwurf“, bescheinigte Prokurist Andreas Sandner.

Am Donnerstag durfte zunächst Landschaftsarchitekt Tobias Ehnes die Planungen für die Änderung des Flächennutzungsplanes vorstellen. Er zeigte auf, dass zwar Abbaubereiche für Bodenschätze (Kaolin) südlich der Rothenbürger Straße betroffen werden, aber auch im Umfeld der Grube Rappauf noch ausreichend Flächen vorhanden seien. Zudem sei wohl die Nutzung der Abbaubereiche am Ortsrand kaum vorstellbar. Das gesamte Gebiet des Flächennutzungsplanes umfasse 59 Hektar, für die Planungen der Ziegler-Group würden rund 35 Hektar benötigt. „Der Naturschutz ist in dem Konzept berücksichtigt worden“, versicherte Ehnes mit dem Hinweis, dass um den Engelmannsteich herum geplant worden sei. Auch werde nicht die Moorfläche am OWV-Heim berührt. In der nächsten Etappe würden jetzt umfangreiche Untersuchungen der Natur und des Tierbestandes in dem Gebiet folgen. Bei den Ausgleichsflächen konnte Ehnes noch keine konkreten Zahlen nennen. Die könnten sich aber zwischen 32 und 50 Hektar bewegen.

Elisa Scheibl vom Büro NRT durfte das Gremium dann mit auf eine Reise in die Zukunft des Gewerbegebiets nehmen. Eine Zufahrt zu den Lager- und Produktionshallen im südlichen Bereich könnte über einen Kreisverkehr erfolgen. Durch die Geländesituation würden diese Gebäude auch etwas tiefer liegen. Gut 300 Parkplätze, natürlich eingegrünt, seien für die Beschäftigten vorgesehen. Am Bogen der Umgehung könnten dann eine Musterhaussiedlung, Parkplätze für die Besucher sowie ein Informationszentrum entstehen. Ebenso ein Aussichtshügel als Ergebnis der Erdbewegung.

Ein außergewöhnliches Bild zeichnete die Landschaftsarchitektin vom Engelmannsteich. Der könnte in Richtung Musterhaussiedlung mit einer Wasserfläche erweitert werden. Dadurch würde eine Art Insel entstehen. Und dort konnte sich die Planerin etwa ein Café oder einen Naturlehrpfad vorstellen.

Der Radweg würde über diese Insel führen, danach in einem Bogen entlang des Werksgeländes wieder zurück auf die vorhandene Route führen. Von den Musterhäusern her könnte ein Steg zur Insel führen. Durch das „Parken unter Bäumen“ und die umgebende Bepflanzung sollte zudem ein Puffer zwischen Bebauung und der Natur oder hin zu den Straßen entstehen. „Das Moor wird nicht angegriffen“, bestätigte auch Elisa Scheibl.

Bürgermeister Franz Stahl stellte bei der Sitzung erneut das „fantastische Engagement der Ziegler-Group“ heraus. 220 Millionen Euro sollen in eine Produktion von ökologischen Fertighäusern in Holzbauweise investiert werden. Erwartet würden rund 1000 Arbeitsplätze. „Das ist für die ganze Region ein Segen“, wusste Stahl. Das Konzept sei ein Plan mit städtebaulichem Charakter, so Stahl. Erste Gespräche mit den Fachstellen seien bereits geführt und Stahl erkannte durchwegs positive Signale. Im Herbst 2022 hofft er die Genehmigungsphase auch für den Bebauungsplan abschließen zu können. „Das ist machbar“!…

Quelle und ganzer Text: Konzept für Gewerbegebiet bei Tirschenreuth bereits ein „Optimalentwurf“ | Onetz