Großartige Bauprojekte machen Tirschenreuth weiter attraktiv und verbessern die Infrastruktur der Stadt!

Von | 29. September 2018

Die Kreisstadt investiert in nächster Zeit 22 Millionen Euro in ein Dutzend Bauprojekte. Stadtbaumeister Andreas Ockl gibt einen Überblick.

"Der Bauaufwand ist enorm", sagt Bürgermeister Franz Stahl im öffentlichen Teil der Sitzung des Stadtrats am Donnerstagabend. Einmal im Jahr wird das Gremium über den Sachstand der Bauprojekte in Tirschenreuth informiert. "Es ist eine Vielzahl an Baumaßnahmen, die das Gesicht unserer Stadt positiv verändern." Dabei konzentriert sich Ockl in seiner Zwischenbilanz auf die größten Maßnahmen:

Rathaus

Mit der Rathaus-Baustelle beginnt Ockl seine Auflistung. Die Bauarbeiten rund um den Aufzugturm seien abgeschlossen. Derzeit sind Zimmerer am Werk um den Dachstuhl zu montieren. Zeitgleich sollen die Fenster eingebaut werden. Der Anbau soll bis Ende 2018 fertig sein, damit über die Wintermonate mit den Innenausbau begonnen werden kann. Der Rathausanbau kostet 1,5 Millionen Euro, Zuwendungen erhält die Stadt in Höhe von 455 000 Euro.

 

Feuerwehr-Gerätehaus

Auch das neue Feuerwehr-Gerätehaus an der Mitterteicher Straße hat seine endgültige Form erreicht. Aktuell erfolgt der Innenausbau. "Die Isolierung und die Unterkonstruktion für die Fassade sind ziemlich aufwendig", erklärt Ockl. Dennoch liegt alles im Plan. Mitte Oktober soll mit den Außenanlagen begonnen werden. "Wir wollen möglichst im ersten Quartal 2019 fertig werden." Umzug und offizielle Übergabe an die Feuerwehr ist für den Florianstag im Mai vorgesehen.

Der Bau kostet insgesamt 6,2 Millionen Euro. Der Stadt werden 860 000 Euro Zuwendung in Aussicht gestellt. Im Haushalt 2019 muss noch eine Million nachfinanziert werden.

Mittelschule Tirschenreuth

Das Vergabe-Verfahren für die Tirschenreuther Mittelschule ist abgeschlossen. Am Montag gibt es laut Ockl ein erstes Gespräch mit den Architekten, wo der weitere Ablauf besprochen wird. Eine Kostenschätzung liegt noch nicht vor, wobei der Stadtbaumeister von einem zweistelligen Millionenbetrag ausgeht. In der ersten Bauphase soll die Einfachturnhalle samt Parkplätzen neu gebaut werden. Dafür stehen Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro mit einer 90-prozentigen Förderung im Raum. In der zweiten Phase folgt die energetische Sanierung des Betonbaus, in der dritten der Bau aus den 60er Jahren. Angelika Brunner (CSU) fragte nach, ob die Schüler während des Umbaus in Container ziehen müssten. "Wenn's geht möchten wir das vermeiden", sagt Ockl. Ausschließen kann er es allerdings nicht. "Wir müssen das Baukonzept abwarten."

Kindergartenneubau

In Sachen Kindergartenneubau mit Kindergrippe läuft derzeit die Vergabe der Planungsleitung, Vorentwürfe seien bereits eingegangen. Martin Rist vom Planungsbüro NRT mache aktuell einen Lageplan, wie das Gebäude stehen soll, damit es in die Landschaft passt. Grob geschätzt belaufen sich die Kosten auf 2,5 Millionen Euro, die Stadt rechnet mit einer Zuwendung von 1,9 Millionen Euro. "Wir wollen den Kindergarten so schnell wie möglich fertig bekommen", sagt Stahl. Er verrät, dass es bereits Gespräche mit möglichen Trägern für den Kindergarten gibt. "Es gibt einen Interessenten."

Ruffing-Areal

In Sachen Ruffing-Anwesen erarbeitete das Tirschenreuther Architekturbüro "Brückner & Brückner" bereits erste Vorentwürfe, die von der Verwaltung auf Funktionalität geprüft werden. "Es gibt Gespräche, um das Beste rauszuholen", erklärt Ockl. Es ginge rein um Abläufe, wer wo mit wem zusammenarbeitet. Erst mit den neuen Entwürfen sei eine Kostenschätzung möglich. Des Weiteren stehen bereits Bodenuntersuchungen an. "Endlich bekommen wir einen vernünftigen Sitzungssaal", freut sich der Bürgermeister. Insgesamt soll das Gelände optimal genutzt werden. Für Mitarbeiter ist zudem eine Art Tiefgarage mit mehr als 20 Parkplätzen geplant.

 

Paulus Mehler (CSU) fragt nach, ob 2019 noch mit dem Bau begonnen wird. Darauf möchte sich Ockl nicht festlegen. Genehmigungsphasen und Gutachten über Brandschutz oder Statik würden dauern. Der Abbruch des hinteren Gebäudes erfolgt 2019. Dies sei aber wegen der Enge kompliziert. Bis Herbst 2019 sollen die Planungen soweit sein, dass die Ausschreibungen beginnen können. Ab Frühjahr 2020 will die Stadt den Bau starten. "Wichtig ist die Planung", so Ockl. "Lieber stecken wir da ausreichend Zeit rein, und haben anschließend eine reibungslose Bauphase."

Fronfeste OTH Standort

Am OTH-Standort, der ehemaligen Polizei, versetzten Baumeister noch Mauern, Zimmerer sind an der Dachkonstruktion zu Gange. Geplant ist, bis Ende des Jahres mit den Baumeisterarbeiten abzuschließen, um den Innenausbau zu beginnen. Zum Start des Wintersemesters im Oktober 2019 muss alles fertig sein. Abbruch und Ausbau des Bestandsgebäudes kosten insgesamt 5,68 Millionen Euro, gefördert werden 2,3 Millionen Euro. Die Maßnahme kostet mehr als veranschlagt, was mit den Ausschreibungen zusammenhängt. Eine Million Euro muss im Haushalt nachfinanziert werden.

 

Freie-Wähler-Stadtrat Hans Zölch fragt nach der finanziellen Absicherung: "Geht das alles ohne Neuverschuldung?" Bürgermeister Stahl entgegnete, dass in den letzten Jahren 115 Millionen investiert wurden, statt Neuverschuldung seien zudem noch Schulden abgebaut worden. "Geld ist zum Ausgeben da, um es in Infrastruktur und die Bevölkerung zu investieren", so Stahls Philosophie. Dem pflichtet Dr. Alfred Scheidler bei: "Es kann einem schon mulmig werden bei so einer Summe", aber er ist zuversichtlich, dass sich diese Risikobereitschaft auszahle. Zweiter Bürgermeister Peter Gold rechnet aus: Knapp 22 Million Investition, davon 7 Millionen Zuschüsse. Allerdings sei davon schon einiges aktuellen im Haushalt verbucht, andere Maßnahmen könnten über zwei bis drei Jahre abbezahlt werden. "Das relativiert sich."