Führungswechsel bei der Metropolregion Nürnberg

Von | 1. August 2017

Der Rat der Metropolregion Nürnberg hat einen neuen Vorsitzenden: Einstimmig hat der Rat der Metropolregion Nürnberg am 28. Juli 2017 den Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke zum Ratsvorsitzenden gewählt. Mit Starke wird in den nächsten drei Jahren erstmals ein Oberfranke die Geschicke der Metropolregion lenken. Als Stellvertreter des Ratsvorsitzenden wurden Armin Kroder, Landrat des Landkreises Nürnberger Land, und Franz Stahl, Bürgermeister von Tirschenreuth, gewählt.

Der neue Ratsvorsitzende Andreas Starke: „Zuerst möchte ich meinem Vorgänger Armin Kroder meinen großen Dank aussprechen. Er hat in den letzten Jahren Großartiges für die Metropolregion Nürnberg geleistet und gezeigt, wie wichtig die Metropolregion für uns alle ist. Ich freue mich, dass mir meine Ratskolleginnen und -kollegen in der Ratssitzung das Vertrauen ausgesprochen haben. Das ist eine große Ehre und zugleich eine Verpflichtung, engagiert für die ganze Region zu arbeiten. Das werde ich feiern.“

Starke weiter: „Die Metropolregion Nürnberg repräsentiert 23 Landkreise und 11 kreisfreie Städte. Das entspricht jeweils 230 Kilometer vom nördlichsten Punkt in Sonneberg bis zum südlichsten in Weißenburg-Gunzenhausen sowie vom westlichsten in Kitzingen bis zum östlichsten in Tirschenreuth. Das ist außerdem eine Fläche von 21.800km² mit insgesamt 3,5 Millionen Einwohnern, rund 168.000 Betrieben, 20 Hochschulen mit 100.000 Studierenden und einem Bruttoinlandsprodukt von 124 Milliarden Euro. Zahlen, auf die wir stolz sein können und deren Wirkung wir nach außen darstellen müssen. Weil wir gemeinsam handeln, können wir mit der Marke „Europäische Metropolregion Nürnberg“ erfolgreich werben.“

Der scheidende Ratsvorsitzende Armin Kroder resümierte so seine Amtszeit: „Ich bin froh, dass sich unsere Region wirtschaftlich außerordentlich gut entwickelt hat. Auch mit dem kraftvollen Start unserer Mitmachkampagne „Platz für…“ bin ich sehr zufrieden – und damit, dass wir mit der Fortschreibung unseres Leitbilds für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe) einen wichtigen Grundstein für unsere gute Zukunft gelegt haben.“

Der Wirtschaftsvorsitzende Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst zur Wahl Starkes: „Ich freue mich sehr darauf, künftig mit Andreas Starke zusammenzuarbeiten. Ich kenne den Bamberger Oberbürgermeister als überzeugten Anhänger der Metropolregion Nürnberg, deshalb werden wir im Konsens von Politik und Wirtschaft die Metropolregion weiter voranbringen.“

Neuer fachlicher Sprecher des Forums Verkehr und Planung und damit neues Mitglied des Steuerungskreises ist Flughafen-Geschäftsführer Dr. Michael Hupe. Der ehemalige Nürnberger Hafen-Chef Harald Leupold wurde als Koordinator Leitbild WaBe des Forums Wirtschaft und Infrastruktur berufen.

Metropolregion-Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker stellte auf der Sitzung die Fortschritte bei der Mitmachkampagne „Platz für“ dar. Danach hat die Kampagne seit ihrem Start eine Reichweite von rund 20 Millionen Kontakten erzielt – u. a. durch drei große Plakat-Aktionen in 30 Städten der Metropolregion. Eine vierte Plakat-Aktion über die gesamte Metropolregion sei gerade angelaufen, so Standecker. Im Oktober wird ein weiterer so genannter „Flight“ folgen. Über die regionalen Medien wurden über 4,5 Millionen Menschen erreicht.  Insgesamt wurden bisher bei „Platz für“ zehn Cobranding-Motive realisiert, bei denen Unternehmen, Kommunen und andere Einrichtungen ihre Geschichte mit der Metropolregion Nürnberg erzählen. Weitere sieben Motive werden noch im Jahr 2017 folgen.

Die Ratsmitglieder fassten darüber hinaus weitere wichtige Beschlüsse:

Sie verabschiedeten den neuen Klimapakt der Metropolregion Nürnberg, der eine Reduzierung der CO2-Emissionen in der gesamten Metropolregion um 80-95 Prozent bis 2050 vorsieht. Er orientiert sich damit an neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen wie das Pariser Klimaprotokoll vom Herbst 2015. Außerdem strebt die Metropolregion Nürnberg an, Modellregion für die Energiewende in Deutschland zu sein.

Der von den Ratsmitgliedern beschlossene Innovationspakt der Metropolregion Nürnberg ist das zentrale Instrument zur Verwirklichung der im „Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ (WaBe) festgeschriebenen Ziele. Er stärkt die im Leitbild WaBe identifizierten technologischen Kernkompetenzen der Metropolregion und führt diese in den vier Aktionsfeldern „Intelligente Mobilität“, „Nachhaltige Energiesysteme“, „Digitale Gesundheitswirtschaft“ und „Vernetzte Produktion“ zusammen. Getragen wird der Innovationspakt vom Forum Wirtschaft und Infrastruktur, unterstützt durch die Foren Wissenschaft sowie Marketing. Partner sind die sieben Kompetenz-Initiativen in der Metropolregion. Der Innovationspakt wird organisiert von der Wirtschaftsförderung Nürnberg und unterstützt von der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

 

Die Metropolregion Nürnberg, das sind 23 Landkreise und 11 kreisfreie Städte – vom thüringischen Landkreis Sonneberg im Norden bis zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Süden, vom Landkreis Kitzingen im Westen bis zum Landkreis Tirschenreuth im Osten. 3,5 Millionen Einwohner erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt von 124 Milliarden Euro jährlich – das entspricht in etwa der Wirtschaftskraft von Ungarn. Eine große Stärke der Metropolregion Nürnberg ist ihre polyzentrale Struktur: Rund um die dicht besiedelte Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach spannt sich ein enges Netz weiterer Zentren und starker Landkreise. Die Region bietet deshalb alle Möglichkeiten einer Metropole – jedoch ohne die negativen Effekte einer Megacity. Bezahlbarer Wohnraum, funktionierende Verkehrsinfrastruktur und eine niedrige Kriminalitätsrate macht die Metropolregion Nürnberg für Fachkräfte und deren Familien äußerst attraktiv.