Firmen zusammengeschweißt

Von | 1. Januar 2019

MTT-Geschäftsführer Horst Heider möchte es in ein paar Jahren langsamer angehen lassen und sucht frühzeitig einen motivierten Nachfolger für den Betrieb. Den hat er nun unter seinen Geschäftspartnern gefunden.

Am 20. November 2013 hat Horst Heider aus Weiden als Inhaber und Geschäftsführer die 2008 von Horst Schiffl gegründete Metalltechnik-Firma übernommen. Seither geht es für die Firma Metalltechnik Tirschenreuth (MTT) steil bergauf. Eigentlich hatte der 56-jährige Geschäftsführer damit geliebäugelt, dass seine Kinder den Betrieb in Tirschenreuth weiterführen. "Ich möchte es mit 60 langsamer angehen lassen." Bei einem Gespräch vor zwei Jahren lehnten seine Kinder jedoch dankend ab. Sie haben andere Lebenspläne.

Dennoch möchte der Weidener die Weichen stellen, MTT in jüngere Hände abzugeben. Am besten sollte es jemand sein, der das weiter aufbaut, was Heider vorangetrieben hat. "Eines Nachts bin ich aufgewacht und dachte an Peter Götzl." Der Metallbaumeister aus Erbendorf ist bereits seit fünf Jahren Geschäftspartner der Tirschenreuther Firma. "Wir verstehen uns sehr gut und haben die gleiche Philosophie: Der Kunde ist König. Wir wollen beide ein verlässlicher Partner." Der Gründer der Erbendorfer Firma Metallbau Götzl sei der ideale Nachfolger für MTT. Als Heider dem 33-Jährigen seinen Vorschlag unterbreitete war dieser sofort Feuer und Flamme. "Zuerst hatten wir die Idee, einfach beide Betriebe zusammenzuwerfen", erklärt Götzl. Weil sich dies steuerrechtlich schwierig gestaltete, musste eine andere Lösung her. Schließlich sagte Götzl zu Heider: "Naja, dann kauf ich dich!" Dieser Ansatz stellte sich nach eingehender Prüfung als einzig vernünftige Lösung heraus. Ab Januar ist Götzl somit Inhaber und Geschäftsführer beider Standorte, Horst Heider übernimmt die Betriebsleitung in Tirschenreuth.

Ende November waren die beiden Unternehmer beim Notar und haben das Geschäft besiegelt. Als sie die Tirschenreuther Mitarbeiter davon informierten, seien diese erst skeptisch gewesen, freundeten sich allerdings doch schnell mit der neuen Situation an, als sie Götzl kennenlernten. Beide Standorte, Tirschenreuth mit derzeit 50 Mitarbeitern und Erbendorf mit 20 Beschäftigten, sollen erhalten bleiben, sind sich Heider und Götzl einig. Wie genau die neu Firmenstruktur oder Expansion aussehen wird, darüber sind sich die beiden noch nicht einig. Fest steht aber: "Mit dem Kauf eröffnen sich viele Optionen. Wir wollen weiter wachsen." Die Kapazitätsgrenze sei an beiden Standorten bald erreicht, obwohl beide Firmen sehr gut ausgelastet seien – die Auftragsbücher sind nach Angaben der Unternehmer voll, die Erträge zufriedenstellend.

Götzl ist vor allem angetan, was sich künftig für Möglichkeiten ergeben, vor allem für den Service. "Ich träume von einem Lkw, keinem Sprinter. Aber ein Lastwagen samt Fahrer, das ist finanziell gesehen schon eine Hausnummer. Das und vieles andere ist zu zweit besser zu schultern." Zudem hat MTT in den vergangenen Jahren in einen Erweiterungsbau investiert, der jetzt im Herbst fertiggestellt worden ist.

Außerdem ergänzen sich laut Heider und Götzl die einzelnen Firmenbereiche einwandfrei. Während Erbendorf ein Spektrum von Einzelanfertigungen bis hin zur Massenproduktion abgedeckt und sich auf Rohrlaser-Technik spezialisiert hat, fertigt MTT hauptsächlich Teile für Industriemaschinen durch Blechlaser-Technik, Umformen und Schweißen. Geliefert wird in die Region, aber auch in andere Gebiete, wie etwa Baden-Württemberg. So könne man alles, was im Metallbau möglich ist, unter einem Dach anbieten, freuen sich die beiden Unternehmer über den Deal…

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/firmen-zusammengeschweisst-id2588730.html