Es knirscht im CSU-Gebälk

Von | 12. April 2016

Seit MdB Reiner Meier am Freitag seine Überlegung laut werden ließ, das Direktmandant für die nächste Bundestagswahl anzustreben, laufen die Drähte heiß. Weil der Tirschenreuther Abgeordnete seine Absicht zuvor offensichtlich auch nicht groß an die (Partei-)Glocke gehängt hatte, erfuhr auch Kreisvorsitzender Tobias Reiß erst durch einen Anruf unserer Redaktion und einem späte reingehenden Brief von der neuen Entwicklung.

Nach einer Telefonkonferenz mit dem, wie es heißt, geschäftsführenden Kreisvorstand, gab Reiß dann bekannt, weiterhin den amtierenden Direktkandidaten Albert Rupprecht zu unterstützen. Die Nordoberpfalz habe sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt. „Grundlage für diese Erfolge war immer die äußerst vertrauensvolle, freundschaftliche und vor allem geschlossene Zusammenarbeit der gesamten CSU-Familie.“.

In einer Nachricht an die Ortsvorsitzenden und die Mitglieder der Kreisvorstandschaft zeigt sich Reiß zuversichtlich, dass die Region auch künftig mit zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten ist: mit Albert Rupprecht als Direktabgeordneten und Reiner Meier als Spitzenkandidat der CSA in Bayern als Listenabgeordneten. Da ist der Tirschenreuther Bürgermeister Franz Stahl nicht ganz der gleichen Meinung. „In einer Demokratie muss es auch erlaubt sein, für ein Mandant zu kandidieren.“ Offensichtlich ärgert er sich als Beisitzer über den Begriff „geschäftsführender Kreisvorstand“. „Wer ist das überhaupt?“ fragt er seinen Vorsitzenden. Außerdem hätte diese wichtige Personalfrage schon mit der gesamten Vorstandschaft diskutiert werden sollen.

Quelle: Zeitung der Neue Tag vom 11.04.2016