Deal zwischen Tuchfabrik Mehler, KEWOG und Stadt Tirschenreuth – Investition in nächste Generation

Von | 14. Januar 2018

Erst stehen Gebäude und Grundstück, in dem bisher das Arbeitsamt war, zur Diskussion. Dann zeichnet sich die Möglichkeit zur Erweiterung auf dem Nachbargrundstück (ehemaliges Hamm-Areal), das der Stadt gehört, ab. Für die Tuchfabrik Mehler eine Investition in die Zukunft, die rund 1,5 Millionen Euro kostet.

Wollte oder musste die Tuchfabrik Mehler ihre Firma gebäudlich erweitern, ging das eigentlich nur in die Vertikale. Das belegen die zwei Hochregallager, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Jetzt ist das anders. Genaugenommen haben Kewog-Chef Bernd Büsching und Bürgermeister Franz Stahl die beiden Geschäftsführer der Tuchfabrik, Paulus und Ludwig Mehler, darauf gebracht. Büsching war der Erste, der den Mehlers den Gebäudekomplex, in dem viele Jahre das Arbeitsamt und die Kewog untergebracht waren, zum Kauf anbot.

Erste Sondierungsgespräche über ein mögliches Geschäft fanden im Juli vergangenen Jahres statt – ergebnislos. "Unsere Vorstellungen waren zu weit auseinander", erinnern sich Paulus Mehler und Bernd Büsching. Beim Gespräch war damals außerdem Bürgermeister Franz Stahl, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Kewog ist, dabei.

Zweiter Anlauf

Er setzte alles daran, dass im Oktober die Verhandlungen noch einmal aufgenommen wurden. Anders als beim ersten Mal war man sich nach zehn Minuten einig. Beide Seiten schalteten einen Gang herunter, danach war alles klar. "Fast ein Handschlaggeschäft", freut sich Paulus Mehler. Ende Dezember wurden die entsprechenden Verträge beim Notar unterzeichnet.

55 Büroräume auf drei Ebenen mit insgesamt 1220 Quadratmetern Geschossfläche stehen in dem Haus, das auf einer 2500 Quadratmeter großen Grundstücksfläche steht, zur Verfügung. Die wird die Firma Mehler renovieren und danach als Ganzes oder in Teilen vermieten. Dabei garantieren Ludwig und Paulus Mehler den künftigen Mietern 20 Jahre Bestandsschutz. Das treffe auch auf die vier vermieteten Wohnungen darin zu. "In den nächsten zwei Jahrzehnten wird da sicher nichts passieren", verspricht Paulus Mehler und betont, "dass der Kauf aus rein strategischen Überlegungen heraus" erfolgt sei.

Neu positionieren

Bernd Büsching erklärte: "Hätten wir uns entschlossen, das Gebäude selbst zu nutzen, wären wir gezwungen gewesen, eine große Sanierungsmaßnahme durchzuführen und wären dann mindestens für die kommenden 20 Jahre hier gebunden." Das will das Unternehmen nicht. Der Geschäftsführer stellt fest, dass er eigentlich noch nie so richtig damit zufrieden war. Man wolle sich neu positionieren mit einem Neubau. In die gleiche Kerbe schlägt Franz Stahl, der sagt: "Die Kewog muss sich im Gefüge des wirtschaftlich verwaltungstechnischen Zentrums Tirschenreuth gebäudlich stilvoller präsentieren." Stahl verriet beim Pressegespräch, dass neben dem Erwerb der Kewog-Immobilie noch weiterer Raum für die Tuchfabrik Mehler zur Verfügung stehe. Das ehemalige Hamm-Areal zur direkten Nachbarschaft der Tuchfabrik, das der Stadt gehört umschließt eine Fläche von einem Hektar. Es beginnt hinter dem ehemaligen Kewog-Gelände und reicht fast hinunter bis zur Waldnaab. Beide Objekte zusammen sicherten die Möglichkeit der Expansion für mindestens eine weitere Generation der Tuchmacher-Dynastie in der Kreisstadt, erklärten die Mehler-Geschäftsführer. Auch hier müssten sich die Mieter keine Gedanken über die Zukunft machen, es gelte mittelfristig Bestandsschutz….

Quelle und ganzer text: https://www.onetz.de/tirschenreuth/wirtschaft/deal-zwischen-tuchfabrik-mehler-kewog-und-stadt-tirschenreuth-investition-in-naechste-generation-d1808092.html?cp=Kurationsbox

Mehr Platz für die Tuchfabrik Mehler. Das Gebäude, in dem bisher das Arbeitsamt war (rechts im Bild mit roten Dächern), ist jetzt im Besitz der Tuchfabrik und wird bis auf Weiteres vermietet. Links dahinter das Gebäude der Kewog, die hier bis zum Neubau bleibt. Der rechte Teil des Bildes zeigt das ehemalige Hamm-Gelände, das im Besitz der Stadt ist. Hinter dem großen weißen Gebäude am linken Bildrand, reicht es fast bis hinunter zur Waldnaab