Wohlfühl-Atmosphäre der Gartenschau auch bei „Zeitung vor Ort“ zu spüren

Von | 15. September 2013

Ihnen ist es wichtig, dass der Sommertraum nicht endet. Und sie wollen wissen, wie es weitergeht im Fischhofpark. Natürlich sind die Gartenschau und anknüpfende Fragen am Mittwochabend nicht die einzigen Themen, die interessieren und zur Sprache kommen. Dafür sorgt nicht zuletzt Moderator Berthold Zeitler, Ressortleiter der NT-Stiftland-Redaktion. Er versteht es, die Redebeiträge zu verknüpfen, leitet über, damit der Spannungsbogen nicht reißt. Da spielt er dann den Teilnehmern der Diskussion das eine oder andere Mal auch den Ball zu.

„Das war ein großer Wurf“, resümiert NT-Chefredakteur Clemens Fütterer einleitend über die Gartenschau und trifft damit die Stimmung im Saal. „Eine kleine Gartenschau – ganz groß in ihrer Wirkung.“ Die gesamte Region habe davon profitiert. Und wie gefiel’s dem Richter im Amtsgericht – drei Monate lang täglich von Hunderten Besuchern umringt? „Schön war’s“, bekennt Peter Neuner freudig. Der Lärm während der Bauphase vor der Gartenschau habe freilich schon gestört.

„Unmöglich“

Peter Neuner ist es auch, der wenige Minuten später seinen Emotionen Luft macht. Beinahe von der Eckbank sei er gefallen, als er nach seinem Urlaub zum Zeitungsstapel griff und die NT-Ausgaben der vergangenen Tage nachlas. „Unmöglich“ sei das, was die Kewog da im Büttelloch plane, empört sich der Anwohner. Wenn einer bislang mal ohne Satteldach bauen wollte, hab’s stets einen Riesenzinnober gegeben. Und jetzt das. Dass die geplanten Eigentumswohnungen den historischen Fischkästen nachempfunden seien, stuft Neuner, der seit 18 Jahren in Tirschenreuth wohnt, als Ausrede ein.
Von „unmöglichen Bauten“ spricht auch Karl Berr, nennt sie „Schuhschachteln“ und reicht Kopien mit einem Ausschnitt des Berichts im „Neuen Tag“ durch die Reihen. Er kann nicht verstehen, dass der Stadtrat solchen Fremdkörpern zustimme. Nach Stadtbaumeister Andreas Ockl versucht dann Bürgermeister Franz Stahl die Gemüter zu beruhigen, der eine „zurückhaltende, stringente Bauweise“ erkennt. Er bittet darum, das Projekt nicht schon vorab zu verdammen. Man müsse abwarten, wie die endgültigen Pläne aussehen.

Wohlfühl-Atmosphäre der Gartenschau auch bei „Zeitung vor Ort“ zu spüren

Überhaupt ist Franz Stahl an diesem Abend ein gefragter Mann. Er greift am häufigsten zum Mikrofon, um zu Fragen und Diskussionsbeiträgen Stellung zu nehmen. Mit einer „salomonischen Antwort“ versucht er sich beispielsweise, als Berthold Zeitler nachbohrt, wie künftig im Fischhofpark das sonst geltende Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen gehandhabt werde. Denn die Tirschenreuther und ihre Gäste hätten das Picknicken entdeckt und dazu passe nun mal eine Flasche guter Rotwein. Stahl appelliert da an die Vernunft der Besucher – auch was das Thema Müll oder die Hinterlassenschaften der vierbeinigen Begleiter betrifft. Dann hätten alle auch künftig viel Spaß auf dem Gelände, könnte man sich Kontrollen oder gar Platzverweise sparen.

Salon pflegen

Vinzenz Rahn, Vorsitzender des Fördervereins Fischhofpark, sieht das genau so. „Ich bin guter Dinge, dass sich jeder Tirschenreuther dem annimmt.“ Tirschenreuth habe nicht nur eine gute Stube, sondern mit dem Gartenschau-Areal auch einen Salon bekommen. Den gelte es zu pflegen und sauber zu halten.

„Jeder hat es in der Hand, wie sich das Gelände entwickelt“, pflichtet Gartenschau-Geschäftsführer Franz Häring Vinzenz Rahn bei. Trist und grau, bei Regen habe die Gartenschau begonnen. Doch die Menschen habe das nicht beeindruckt; „sie waren gut gelaunt, lachten“. Und das habe Franz und Franz (Stahl und Häring) hoffnungsfroh gestimmt. Die Gäste kamen – und mit dem Sonnenschein immer mehr. „Wir haben eine tolle Zeit hinter uns.“ Daran müsse man anknüpfen, meint Berthold Zeitler und leitet auf das Thema Tourismus über. Was bleibt? Jede Menge, versichert Franz Stahl, der auf über 400 Gästeführungen verweist. Viele hätten Tirschenreuth und die Region drumherum als Urlaubsgebiet schätzen gelernt. Das gelte auch für die Gastronomie. „Machen wir weiter mit unserer Charmeoffensive.“

Und da kündigt Stahl für 30. November und 1. Dezember schon mal einen großen Weihnachtsmarkt im Fischhofpark an – „einen der größten in Bayern“. Mit der Gartenschau sei eine Wohlfühlsituation geschaffen worden.“ Und die scheinen die Tirschenreuther zu genießen. Denn wirkliche Streitpunkte kommen am Mittwochabend bei „Zeitung vor Ort“ nicht zur Sprache.

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Quelle: oberpfalznetz.de

Stadtsilouette-13-07