Verspielter Platz für Kinder

Von | 4. Februar 2019

Eine Fülle von „positiven Situationen“ für die Stadt erwartet Bürgermeister Franz Stahl in den kommenden Jahren. Dazu gehört auch der Bau eines neuen Kindergartens. Ein erster Plan zeigt ein Gebäude in Modulbauweise.

Mit der Entscheidung für einen vierten Kindergarten in der Kreisstadt leistet sich die Stadt keinen Luxus. "Wir sind in der Pflicht", verdeutlichte CSU-Fraktionssprecher Peter Gold bei der Stadtratssitzung am Donnerstag. Denn der Bedarf für den Kindergarten sei vorhanden. Fünf Architekturbüros hatte die Stadt angeschrieben, unter den drei abgegebenen Angeboten machte dann das Konzept des Büros Greiner aus Neustadt/WN das Rennen.

Eine erste Idee sieht einen untergliederten Baukörper vor, der sich mit seinem Erscheinungsbild an der Altstadtkulisse orientiert. Die Ausführung könnte in Holzbauweise erfolgen, ähnlich dem Kindergarten in Püchersreuth, erläuterte der Architekt. Als größte Herausforderung nannte Bürgermeister Stahl dabei den Zeitplan. Denn im August 2020 muss der Kindergarten fertig sein.

Viele Rückzugsbereiche

Bei der Sitzung stellte Architekt Ulrich Greiner sein Konzept vor. Im Vordergrund stehe dabei die Bemühung, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Angeregt durch die umgebende Altstadt tendiert der Planer zu mehreren, leicht höhenversetzten Gebäuden, die mit den Hinterhöfen auch viele Rückzugsbereiche für die Kinder schaffen würden. Zudem sollte sich der Bau ins Gefüge der Altstadt gut einbinden. Eine Erschließung erfolge vom Großparkplatz her. Eine Ausführung stellte sich Greiner in Holzständerbauweise vor. Durch die Vormontage sei auch eine kurze Bauzeit möglich.

Auf dem Gelände am Großparkplatz soll nach Vorgabe der Stadt ein Kindergarten für zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen entstehen. Die Stadt will dabei nur als Bauherr auftreten, der Betrieb soll durch andere Organisationen erfolgen. Im Augenblick haben sich vier Bewerber gemeldet. In der kommenden Woche sollen zusammen mit Vertretern der Fachstellen Gespräche mit den Bewerbern geführt werden.

"Wir wollen den Kindergarten bewusst in die Altstadt setzen", begründete Bürgermeister Franz Stahl die Standortentscheidung und sah in der Maßnahme eine weitere Belebung des Ortskerns. Als sehr gelungen bewerte Peter Gold das Konzept und den ersten Entwurf des Architekten.

Kosten noch offen

Manfred Zandt (Freie Wähler) sah gerade in der Holzbauweise eine städtebauliche Bereicherung. Bei den Kosten konnte der Planer noch keine konkreten Angaben machen, zumal es sich nur um einen ersten Entwurf handeln würde. Der Kindergarten Püchersreuth, durchaus vergleichbar, hätte vor zwei Jahren 1,8 Millionen Euro gekostet. Damit würde man selbst mit den zwischenzeitlichen Kostensteigerungen im Rahmen bleiben, rechnete Zandt nach.

Architektonisch wollte der Entwurf Karl Berr von der Wählergemeinschaft Umwelt durchaus gefallen, doch störte ihn die Ausführung in Holzbauweise mit Spanplatten. Da könne es Jahre später noch zu Ausdünstungen kommen.

Berr forderte deshalb eine Ausführung in Massivbauweise – und verweigerte als einziger der Vergabe der Planungsleistungen die Zustimmung. Der Kindergarten in Püchersreuth hätte ein ökologisches Siegel legte Stahl nach. "Mir ist die Gesundheit der Kinder wichtig", wollte Berr seine Haltung nicht abändern.

Keinen Widerstand fand dagegen der Beschluss für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Gemeindebedarfsfläche "Kindergarten Altstadt-Südwest". Der Entwurf wurde durch das Büro Freimüller erstellt.

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/verspielter-platz-fuer-kinder-id2623207.html