Stadt mit Raum für Ideen

Von | 7. Januar 2019

Ausführlich zeigt Bürgermeister Franz Stahl beim Neujahrsempfang auf, warum "Tirschenreuth so gut dasteht". Mit Blick auf die Zukunft der Krankenhaus-Standorte im Landkreis bringt er einen weiteren Vorschlag ein.

Obwohl gesundheitlich etwas angeschlagen, war Bürgermeister Franz Stahl beim Neujahrsempfang der Stadt am Samstagabend im Kettelerhaus voller Elan und Tatendrang. Die tragenden Eckpfeiler dieser agilen gesellschaftlichen Basis seien aber die zahlreichen Vereine, Organisationen und Einrichtungen und nicht er.

In seiner Ansprache ging der Bürgermeister zunächst auf die These "Leben heißt Veränderung" ein. Die gesellschaftlichen Herausforderungen könnten nur vor Ort gelöst werden. Deshalb werde der Stellenwert der Kommunen, aber auch die vielfältigen Aufgaben noch weiter wachsen. Diese Hürden seien jedoch nur zu meistern, wenn weiterhin ein frischer Wechsel von Perspektive und Mentalität bei allen Beteiligten vorhanden sei. In Tirschenreuth sei dies schon vor Jahren vollzogen und strukturiert angepackt worden.

Im wahrsten Sinne des Wortes sei Tirschenreuth "die Stadt mit Raum für Ideen". Sachpolitisch seien die vergangenen Jahre sehr erfolgreich gewesen. Dafür zollte Stahl den Leistungsträgern der Stadt und den Bürgern Dank, denn "die Herausforderungen sind gemeinsam ausgezeichnet gemeistert worden". Man habe erkannt, dass ohne Veränderungen kein Fortschritt, keine Zukunftssicherheit möglich sei.

Jugendrat ein Aktivposten

"Woher nehmen die Tirschenreuther ihr Wirtschaftswunder?" habe der Nachrichtensender "n-tv" im August 2018 gefragt. Es sei die Begeisterung und die Inspiration aller, die mit Kreativität, Fantasie und Gestaltungskraft inspirieren. Zudem stehe der Mensch permanent im Mittelpunkt aller Projekte, "ungeachtet ihres Alters, ihres sozialen Status, ihrer Herkunft und ihrer Religion". Alle Menschen seien ihm gleich wichtig, so der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang zollte er großes Lob dem Jugendrat, der kein "jugendpolitisches Feigenblatt" sei, sondern ein Aktivposten und der das Ohr an den Bedürfnissen der jungen Tirschenreuther habe.

Stahl verwies darauf, dass ihm auch die Jüngsten sehr am Herzen liegen. Frühkindliche Bildung und Erziehung sei der Grundstock einer staatsbürgerlichen Verantwortungskultur. 2019 werde in Tirschenreuth ein vierter Kindergarten gebaut, in einer exponierten Lage, in der Altstadt. Nach dem Motto "Leben findet InnenStadt" werde damit junges Leben in die Altstadt getragen.

Tirschenreuth sei aber noch mehr. Der Begriff Wissenschaftsstandort sei keine Floskel, sondern gelebte Realität. Neben dem vorhandenen Fachbereich "Soziale Arbeit" werde ab Frühjahr 2020 der Zweig "Wirtschaftsingenieure Energie und Logistik" in der Kreisstadt angeboten. Die räumlichen Voraussetzungen dafür werden geschaffen, die "Alte Polizei" biete hierfür die besten Voraussetzungen. Diese Baustelle könne am 11. Mai beim "Tag der Städtebauförderung" besichtigt werden.

Dass Tirschenreuth lebenswert sei, dafür setze man sich ein, auch auf dem medizinischen und sozialen Gebiet. In den Krankenhausstandort Tirschenreuth seinen bisher rund 28 Millionen Euro investiert worden. "Das ist ein deutlicher Hinweis der Standortsicherheit für unser Haus." Gleichwohl gab der Bürgermeister aber zu bedenken, dass der Kampf um den Erhalt der Krankenhäuser nicht zum Nulltarif zu bekommen sei. Er könne sich vorstellen, mit einer Kreisumlage sich finanziell zu beteiligen.

Als weiteren wichtigen Punkt nannte Stahl die Lebensqualität im Alter, dafür gelte es soziale Netzwerk zu bilden. Mit dem BRK-Kreisverband habe sich die Stadt einen erstklassigen Partner mit ins Boot geholt. Das Projekt "Leben plus" sei ein beispielgebendes Angebot. Die Kommune tue aber auch etwas für die öffentliche Mobilität. Mit der Neukonzeptionierung des örtlichen "Tursolino-Baxis" schreibe man landkreisweit Geschichte. Im Stadtbereich gebe es unglaubliche 107 Haltestellen.

Beeindruckend seien auch die Zahlen im touristischen Bereich. Seit 2010 sei die Zahl der Gäste um "gigantische" 80 Prozent angestiegen. Man bewege sich mit großen Schritten auf jährlich 40.000 Übernachtungen zu. Dafür gehe die Stadt auch neue Wege. Einer davon sei der virtuelle Gästeführer "Alois". Mit dem Chatbot könnten die Besucher über Whatsapp in Kontakt treten. "Das ist bayernweit einmalig", betonte Stahl.

Auch städtebaulich tue sich sehr viel in Tirschenreuth. 2019 werde ein Quantensprung in der Feuerwehrgeschichte, denn die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses steht an. Auch am Rathaus und dem "Ruffing-Areal", dem sogenannten "Rathaus II" werde mit großen Schritten weiter gearbeitet. Viele weitere Projekte seien in Arbeit oder in Planung. Das Stadtgestaltungsprojekt "Zukunft StadtGrün" für eine weitere Attraktivitätssteigerung der Altstadt laufe. Der erste Bauabschnitt zwischen der Bahnhofstraße und dem Areal des Obst- und Gartenbauvereins stehe in Planung. Im Herbst könnte es schon los gehen.

Kletterturm in Brauerei

"Bombastisch", so Stahl, sei die Idee, den Turm der ehemaligen Brauerei Schels in einen "Indoor-Kletterturm" umzuwandeln. Gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein wolle man dies umsetzen. Seit 2002 habe Tirschenreuth 113 Millionen Euro investiert und dies ohne einen Cent Neuverschuldung. Diese seien vielmehr seit 2002 um zwei Millionen Euro gesenkt worden. "Das sind sagenhafte Zahlen", hob Stahl hervor….

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/stadt-raum-fuer-ideen-id2596061.html