Publikum von Tirschenreuther Passion begeistert – emotionaler Abschied von Regisseur Johannes Reitmeier

Von | 8. November 2022

Es war ein sehr emotionaler Moment, als sich Bürgermeister Franz Stahl nach der letzten Aufführung der „Neuen Tirschenreuther Passion 2022“ am vergangenen Samstag mit einer kurzen Ansprache an die Mitwirkenden wandte. „Unsere diesjährige Passion war ein überwältigender Erfolg. Das zeigen nicht nur die ausnahmslos positiven Rückmeldungen, sondern auch die großartigen Besucherzahlen. Von insgesamt acht Aufführungen waren vier restlos ausverkauft, bei den übrigen vier lagen die Besucherzahlen bei über 90 Prozent. Dafür kann ich mich bei unseren mehr als 100 Mitwirkenden nur von Herzen bedanken“, so Bürgermeister Franz Stahl. Den auch besonders freute, dass die insgesamt über 3.000 Besucher nicht nur von der schauspielerischen Leistung, sondern auch von der neuen Licht- und Soundanlage, den neuen Kostümen und der Zuschauertribüne begeistert waren.  

Regisseur übernimmt kurzfristig Rolle

In den aktuell herausfordernden Zeiten wurde aber auch die Tirschenreuther Passion nicht vom Pech kurzfristiger krankheitsbedingter Ausfälle verschont. Mehrere Ensemblemitglieder erklärten sich jedoch bereit einzuspringen. Unter anderem wurde die Rolle von Florian Winklmüller als Pilatus und von Werner Gleißner als Josef von Arimatäa von Autor und Regisseur Johannes Reitmeier übernommen, der dazu kurzfristig aus Innsbruck anreiste. Ein Novum in der 25-jährigen Geschichte der Passion, spielte doch Johannes Reitmeier, seit 1997 Autor und Regisseur des Stücks, erstmals selbst mit. 

Marien-Figur als Glücksbringer

„Es heißt ja immer, der Glaube versetzt Berge. Deshalb haben unser Technikverantwortlicher Karl Schwägerl und ich vor Beginn der Aufführungen im Bühnenaufgang eine kleine Marienfigur angebracht. Bestimmt stand unsere Passion auch deshalb unter einem guten Stern, und hat unser Ensemble die vielen Herausforderungen mit Bravour bewältigt“, ist sich Gaby Saller von der Produktionsleitung sicher.

EUROPASSION 2027 in Tirschenreuth

Spielerratssprecher Vinzenz Rahn, der gleichzeitig auch städtischer Passionsbeauftragter bei der internationalen Vereinigung EUROPASSION ist, brachte es nach der letzten Aufführung auf den Punkt. „Nach der Passion ist vor der Passion. Deshalb möchte ich euch heute schon einladen, bei der nächsten Aufführung der Tirschenreuther Passion, die für das Jahr 2027 geplant ist, wieder mit dabei zu sein. Diese Passion ist erneut eine ganz besondere, denn sie darf dann die Bezeichnung ‚EUROPASSION‘ führen. Damit ist Tirschenreuth 2027 ein Jahr lang Passionsspiel-‚Hauptstadt‘ – und kann sich unter anderem auf den Besuch von Abordnungen aus den über 80 europäischen Passionsspielorten freuen.“    

Im Namen des gesamten Ensembles sprach Vinzenz Rahn Bürgermeister Franz Stahl auch seinen großen Dank für die geleistete Unterstützung aus. Ohne diese wären große städtische Produktionen wie die Passion nicht möglich.

Nach dem offiziellen Teil verblieben viele der Mitwirkenden noch lange im Kettelerhaus – und feierten bei Pizza und einem guten Glas Wein acht beeindruckende und erfolgreiche Passions-Aufführungen.            

Foto: Stadt Tirschenreuth

BU: Regisseur Johannes Reitmeier (sitzend) war nach den emotionalen Ansprachen von Franz Stahl (l.) und Vinzenz Rahn (2.v.l.) tief berührt. Anschließend überreichten ihm die Ensemble-Mitglieder Eveline Weiß, Janka Hannemann-Mathes, Sandra Fenzl und Nico Fenzl (v.r.) noch eine von allen Mitwirkenden unterschriebene und gerahmte „Danke schön“-Urkunde.