Neue Stadtratsfraktion in Tirschenreuth

Von | 8. Mai 2014

Zwei Stadträte schon eine Fraktion

Bei der Definition der „Fraktionsstärke“ geht der Stadtrat an die untere Grenze. So wird in der Geschäftsordnung vermerkt, dass Parteien mit bereits zwei Mitgliedern im Gremium schon eine Fraktion darstellen. Damit wird auch der Wählergemeinschaft Umwelt und der SPD dieser Status zuerkannt. Und Konrad Schedl als einziger „Grüner“ fand ebenso einen Partner. Die Grünen bilden mit der SPD eine Fraktionsgemeinschaft. Das Streben, als Fraktion anerkannt zu werden, ist verständlich: So werden deren Mitglieder in die Ausschüsse einbezogen. Dabei versicherte Bürgermeister Franz Stahl am Dienstagabend: „Alle Mitglieder des Stadtrates erhalten die gleichen Informationen!“
Bei der konstituierenden Sitzung wurden weiter die Fraktionssprecher und ihre Stellvertreter (in Klammern) genannt: Peter Gold (Paulus Mehler) für die CSU, Manfred Zandt (Günther Franz) für die Freien Wähler, Florian Busl (Konrad Schedl) für die Gemeinschaft SDP/Grüne, Karl Berr (Kerstin Kurzeck) für die Wählergemeinschaft Umwelt.

Kein Forstausschuss

Tirschenreuth. (ws) Bei der künftigen Arbeit des Stadtrates wird es keinen Forstausschuss mehr geben, so der Beschluss bei der Sitzung am Dienstag. Weiterhin gibt es den Hauptverwaltungs-, denn Bau-, den Kultur und den Werkausschuss mit jeweils acht Mitgliedern ( 4 CSU, 2 FW, 1 SPD, 1 WU) sowie dem Vorsitzenden. Im Rechnungsprüfungsausschuss wurde die Zahl von sechs auf sieben Mitglieder aufgestockt

Viele Ratschläge für die „Neuen“ bei der konstituierenden Sitzung – Kleine Andacht und Amtseid

Kreativität und Interesse erwartet Bürgermeister Franz Stahl von seinen Stadträten. Am Dienstagabend durfte der Chef der Verwaltung den neuen Mitglieder des Stadtrats den Amtseid abnehmen – und ihr Versprechen, mit Tatkraft für Bürger und Stadt einzutreten. Auch die Geistlichen hatten gute Ratschläge, vor allem aber den Wunsch, niemals den gegenseitigen Respekt zu verlieren.
Bei der konstituierenden Sitzung im großen Rathaussaal waren es Stadtpfarrer Georg Flierl und in Vertretung der evangelische Pfarrer von Mitterteich, Martin Schlenk, die mit einer „kleinen Andacht“ den feierlichen Akt beginnen durften. „Es ist eine gute Tradition, die Arbeit mit einem Gebet zu beginnen“, betonte Pfarrer Flierl. Den Stadträten dankte er für ihr Engagement für das Gemeinwohl. Freiheit lebe von unterschiedlichen Meinungen, betonte der Geistliche. Wichtig im demokratischen Ringen sei es aber auch, dem politischen Gegner stets mit Respekt zu begegnen.

„Beten Sie zum Herrn“

An die Mitglieder des Gremiums appellierte Flierl, auch an die „Menschen an den Rändern des Lebens“ zu denken. „Geben sie auch den Schwachen ihre Stimme!“ Pfarrer Schlenk stellte ebenfalls heraus, dass erst respektvoller Umgang miteinander eine sachliche Zusammenarbeit möglich machen würde. Dem Gremium riet er zudem, auch mal die persönlichen Motive zurückzustellen. „Und beten Sie zum Herrn nicht nur in Zeiten der Not“, gab der evangelische Pfarrer mit auf den Weg. Bürgermeister Franz Stahl freute sich auf ein „motiviertes, für unsere Stadt arbeitendes Gremium“, das mit Freude und Engagement die Herausforderungen anpacken werde. Von den Stadträten erwartete Stahl, dass sie Initiative ergreifen und sich aktiv in die Stadtpolitik einbringen. „Dazu wird sie vor allem der Bürger fordern“, fügte Stahl an.

Politik des Gestaltens

Versprechen wollte der Bürgermeister weitere spannende Jahre. Zwar sei die Kreisstadt „gut aufgestellt“, doch könnten diese Erfolge nur mit andauernden Bemühungen gehalten und ausgebaut werden. „Freuen Sie sich einfach darauf, dass Sie einige Seiten unserer Stadtgeschichte mit schreiben dürfen“, wandte sich Stahl gerade an die neuen Mitglieder.
Das gesamte Gremium sollte sich um eine Politik des Gestaltens bemühen und nicht eine Politik des Verhinderns betreiben. Und dazu bot der Bürgermeister auch seine Unterstützung an.

Norbert Schuller neuer 3. Bürgermeister – Peter Gold wieder erster Stellvertreter – Sitzung

In einen feierlichen Rahmen hatte Franz Stahl am Dienstag die konstituierende Sitzung verpackt. Gebet, Gesang, Vereidigung und beste Wünsche bestimmten das Programm. Für eine Überraschung sorgte allein die Wahl des 3. Bürgermeisters. Hier „siegte“ in der Stichwahl Norbert Schuller von den Freien Wählern.

Eher unaufgeregt verlief bei der Sitzung im großen Rathaussaal dagegen die Wahl des 2. Bürgermeisters. Hier schlug Paulus Mehler ohne viele Worte den bisherigen Stellvertreter Peter Gold vor. Und bei diesem einzigen Kandidaten blieb es dann auch. 20 Stadträte und der Bürgermeister gaben ihre Stimmen ab, von denen Peter Gold 16 auf sich vereinen konnte. Auf fünf Stimmzetteln war Manfred Zandt (Freie Wähler) notiert.

Kein CSU-Kandidat

Bei den Vorschlägen für den 3. Bürgermeister verzichtete Peter Gold auf einen eigenen Kandidaten aus den Reihen der Mehrheitsfraktion. „Wir wollen damit politisch de Hand reichen“, beschrieb Gold die Absicht. Zudem sei es bislang gut gelungen, zum Wohl der Stadt zusammenzuarbeiten. Als einzigen Kandidaten schlug Manfred Zandt dann den bisherigen 3. Bürgermeister Günther Franz (Freie Wähler) vor.
Bei der Auszählung der 21 Stimmen folgte dann die Überraschung: Günther Franz erhielt 10 Stimmen, acht Räte hatten Norbert Schuller auf dem Zettel notiert, zweimal stand dort Dr. Alfred Scheidler (CSU) und einmal Manfred Zandt. Nachdem ein Kandidat für den „Sieg“ mindesten 50 Prozent der Stimmen (in diesem Fall 10) plus eine benötigt, war eine Stichwahl zwischen Franz und Schuller erforderlich. Und die gewann Norbert Schuller mit 12 Stimmen. Günther Franz bekam acht Stimmen, ein Zettel war ungültig. „Ich hatte das nicht vor“, kommentierte Schuller den Ausgang. Aber nachdem ihm das Vertrauen ausgesprochen wurde, versprach er, das Amt auch gewissenhaft auszuführen. „Oft geht man in eine Versammlung und kommt mit einem Amt wieder heraus“, wusste Bürgermeister Franz Stahl von unerwarteten Überraschungen.

Quelle: oberpfalznetz.de

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