Mit Skalpell und Mikroskop im Museumsquartier unterwegs

Von | 18. Mai 2020

Nach einer mehrwöchigen Corona-Zwangspause wiedereröffnet am Dienstag, 19. Mai das Museumsquartier (MQ) sämtliche Abteilungen. Dann wird auch ein neues Pädagogik-Projekt für Schüler der sechsten Jahrgangsstufe gestartet.

Bei der Ausarbeitung des Workshops ,,Präparation einer Forelle“ wollte MQ-Mitarbeiterin Erika Rahm auch einmal Schuppen und Flossen der Forellen genauer unter die Lupe nehmen. Aber auch das stärkste Vergrößerungsglas lieferte nicht den richtigen Durchblick. Rahm überlegte und dachte: „Jetzt bräuchten wir ein Mikroskop.“

Unterricht spannender machen

Ihr Vorschlag fand schnell Begeisterung. Die Stadt machte die 1500 Euro locker, für ein Stereomikroskop, das räumliches Sehen ermöglicht, mit Digitalkamera plus Tablet, auf dem messerscharf die Bilder in Echtzeit zu sehen sind. Das Mikroskop vergrößert bis 45-fach. Die Kamera schießt 12 Megapixel große Bilder.

Sinn und Zweck sei es, den Unterricht für die Schüler einfach spannender zu gestalten als dies im Klassenzimmer möglich wäre, erklärt Rahm. Es gebe spezielle Lehrbücher dazu und das Projekt sei im Lehrplan dieser Jahrgangsstufe integriert. In der Aquarienabteilung sehen die Schüler wie ein Fisch schwimmt, wie seine Flossen beschaffen sind, durch welche augenfälligen Merkmale sich Fischfamilien voneinander unterscheiden. Im Workshop geht es dann um die Anatomie am Beispiel einer Forelle. In Vierergruppen werden die Fische seziert, und es sei interessant zu beobachten, welche Faszination zum Beispiel der Blick auf ein Fischherz in den jungen Leuten auslöse.

Zusammenhänge erarbeiten

Für Rahm stehe im Vordergrund, dass Kinder Zusammenhänge selbst erarbeiteten. Es solle herausgestellt werden, dass heimische Fische ein hochwertiges Nahrungsmittel darstellten und die Tradition der hiesigen Fischzucht bereits mehr als 1000 Jahre zurückgehe.

Die zerlegten Fische, die von Züchtern aus der Region stammten, landeten nicht im Mülleimer, sondern würden im MQ verwertet, im Normalfall lecker zubereitet, verspeist. Die Anschaffung des Mikroskops ermögliche aber noch zahlreiche weitere Möglichkeiten. Zwar sei der 80-minütige Teil, bei dem die Sechstklässler eine Forelle in ihre anatomischen Bestandteile zerlegen, schon der Hauptteil des Workshops. Ihm voraus gehe aber eine interaktive Führung durch die Aquarienabteilung im Fischereimuseum und im Haus am Teich.

Auch weitere Projekte im Bereich Ökosystem Wasser könnten jetzt dank der Neuanschaffung bald umgesetzt werden. Der angrenzende Fischhofpark eigne sich hervorragend, um die verschiedenen Beschaffenheiten und Zonen des Ökosystems Wasser kennenzulernen…

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/skalpell-mikroskop-museumsquartier-unterwegs-id3024749.html