Hamm-Verkauf könnte auch Steueraufkommen der Stadt treffen

Von | 18. Juni 2017

Der Erfolg der Walzenhersteller macht nicht nur die "Hammerer" stolz. Die Stadt freut sich über eine "satte" Gewerbesteuer. Doch wie wird das nach dem Verkauf an John Deere?

Einer, der sich in dieser Hinsicht Stabilität und weiter positive Zahlen wünscht, ist natürlich Bürgermeister Franz Stahl. Das Stadtoberhaupt hofft auf Zusagen von der Wirtgen-Spitze, doch echte Garantien hat er nur noch bis 2018.

Mit Blick auf die Verkaufs-Situation will sich der Bürgermeister nicht in Prognosen versteigen. "Das wäre alles Kaffeesatzleserei", hält sich Stahl zurück – und hofft natürlich auf eine weiter gedeihliche Situation. Aktuell ist der Verkauf der Wirtgen-Group an den amerikanischen Land- und Baumaschinenhersteller Deere & Company ein Thema fürs Kartellamt. Kommt hier das "Ok" will Deere den Kauf (4,4 Milliarden Euro) im ersten Quartal 2018 abschließen.

Mit Blick auf Standort und Steuer baut der Bürgermeister auf Zusagen von Jürgen Wirtgen, geschäftsführender Gesellschafter. Der hatte im Mai bei einem Treffen in Windhagen die Situation, aber auch die guten Zahlen der Hamm AG dargestellt. Nach rund 8000 Walzen in 2016 peilt Hamm künftig 12 000 Maschinen an. Und dazu solle am Standort Tirschenreuth weiter investiert werden. Die Bereiche Schulung, Logistik und auch Produktion möchte das Unternehmen weiter ausbauen. Und dazu braucht es auch weitere Flächen. "Es laufen Gespräche über einen weiteren Grunderwerb", weiß Stahl. Und der Bürgermeister setzt auch auf das Wort von Jürgen Wirtgen, dass sich am Standort Tirschenreuth nichts ändern soll. Gerade um den Betrieb erfolgreich weiterzuführen hätte sich die Familie Wirtgen für den amerikanischen Bau- und Landmaschinenhersteller entschieden.

Freilich könnte der neue Besitzer einmal eine andere Rechtsform des Unternehmens anstreben, einen Verlustausgleich neu ordnen. Und schließlich ist eine Gewerbesteuer nicht unbedingt am Standort festgemacht. Doch diese Spekulationen gehen dem Bürgermeister zu weit. Fakt ist, dass die Gewerbesteuer der Hamm AG gut zwei Drittel des Gesamtaufkommens der Stadt (im Vorjahr rund 12 Millionen Euro) ausmacht. Sollten die fehlen, bräuchte es für die Investitionen der Stadt neue Schulden. "Das wäre hart", konstatiert Stahl. "Aber vorstellbar", verteidigt Kämmerer August Trißl die bedeutenden Vorhaben. Wichtiger ist dem Kämmerer aber der weitere wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens – und damit der Erhalt der Arbeitsplätze. Denn dadurch könne die Stadt auf rund 4,2 Millionen Euro aus der Einkommenssteuerbeteiligung zugreifen….

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/tirschenreuth/politik/hamm-verkauf-koennte-auch-steueraufkommen-der-stadt-treffen-gut-strukturierte-wirtschaft-d1759573.html