Ein Hoch auf Krankenhaus-Mitarbeiter

Von | 11. November 2019

Viele lobende Worte gab es beim Festakt zum 200-jährigen Bestehen des Tirschenreuther Krankenhauses. Aber auch Anmerkungen zur jüngsten Entwicklung fehlten nicht.

Nicht nur eitel Sonnenschein herrschte beim Festakt "200 Jahre Krankenhaus Tirschenreuth" am Sonntag im Ärztehaus. Während Landrat Wolfgang Lippert die lange Geschichte der Einrichtung aufrollte und die Landtagsabgeordnete Anna Toman sogar bis in die Zeit von Hippokrates zurückblickte, sagte Bürgermeister Franz Stahl deutliche Worte zur Gesundheitspolitik in der Region.

Alle Redner stellten die Menschen in den Mittelpunkt und alle lobten ausdrücklich die Krankenhausmitarbeiter. Nicht als Redner, sondern nur als Gast war Josef Götz, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Nordoberpfalz, gekommen. Damit blieb die Laudatio auf das 200-jährige Krankenhaus den Lokalpolitikern überlassen. Krankenhausleiterin Claudia Kost dankte ihren Leuten für den oft jahrzehntelangen Einsatz.

Landrat Lippert begann mit Landrichter Dr. Franz-Xaver Desch, der Anfang des 19. Jahrhunderts die Einrichtung für Kranke und Arme gegründet hatte. "Schon damals zeigte sich, dass die Finanzierung von Krankenhäusern umstritten war", so der Landrat. Je nach Einwohnergröße seien die Gemeinden vom Bezirk zur Beteiligung verpflichtet worden. Lipperts Hinweis darauf, dass dem alle nachgekommen seien außer Bärnau, sorgte für gelöstes Lachen im Saal.

Der Sprecher erinnerte an die Eckpfeiler der Geschichte bis zur Gründung der Kliniken Nordoberpfalz AG. Er wünschte dem Krankenhaus, dem Personal und den Ärzten eine gute Zukunft und viele Gäste beim Tag der offenen Tür.

Viele persönliche Geschichten verband Franz Stahl mit demKrankenhaus. Die Wichtigkeit der Einrichtung stellte er am Beispiel von Zuzügen heraus. Viele Neubürger würden zuerst nach den Ärzten und einem Krankenhaus vor Ort fragen. Die Gründung der Aktiengesellschaft "Kliniken Nordoberpfalz" bezeichnete Stahl als nach wie vor sehr gute Entscheidung. Dies müsse nicht kritisiert werden, wenn auch Verbesserungen notwendig seien: "Es wird daran gearbeitet", sagte Stahl und warnte vor politischer Einmischung: "Lassen Sie die Finger bei der politischen Arbeit vom Krankenhaus. Streichen Sie es von den politischen Diskussionen." Zu Bürgern, die ihn wegen der Sorgen ums Krankenhaus angesprochen hätten, habe er immer gesagt, man sei auf einem guten Weg. Im Aufsichtsrat sei hart, nicht charmant und teils unsensibel diskutiert worden, aber jeder habe gekämpft.

Ein großes Thema sei, finanzielle Voraussetzungen zu schaffen. Stahls Vorschlag dazu: "Eine feste Defizitbeteiligung." Dies habe er dem Kreistag unterbreitet. An Josef Götz gewandt meinte er: "Dann können wir uns wieder den schönen Aufgaben der Medizin widmen und nicht ständig über das Stopfen von Löchern diskutieren." Es sei ihm bewusst, dass er hier von einer großen Aufgabe spreche. "Aber das würde den Mitarbeitern auch wieder mehr Sicherheit geben."

Beim diesem Stichwort konnte der Bürgermeister das Krankenhauspersonal nicht genug loben. In Tirschenreuth sei der Patient noch eine Persönlichkeit und keine Nummer. Man müsse zu schätzen wissen, welch einmalige medizinische Versorgung hier vorhanden sei.

Landtagsabgeordnete Anna Toman von Bündnis 90/Die Grünen lobte die Hochleistungsmedizin in Tirschenreuth, die optimale Versorgung sichere. Sorge der Politik müsse es sein, Ärzte aufs Land zu bringen. Sie wünschte weiterhin eine erfolgreiche…

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/hoch-krankenhaus-mitarbeiter-id2893744.html