Baxi: Meilenstein der Mobilität

Von | 26. September 2018

Seit 2014 gibt es das Baxi – eine Mischung aus Bus und Taxi – im Landkreis Tirschenreuth. Ab 1. Oktober wird in dieser Geschichte eine neue Seite aufgeschlagen: Schneller und flexibler ist das neue E-Baxi unterwegs.

Vor allem im Hinblick auf die Punkte Effektivität, Nachhaltigkeit und Nutzerbedürfnisse verbesserte sich das Konzept innerhalb der Stadt, erklärt Bürgermeister Franz Stahl. Es wurde an die Wünsche der Bürger angepasst: Innerhalb der Stadt wurde das Haltestellennetz deutlich verdichtet. Konnten die Mitfahrer vorher an 36 Haltestellen im Stadtgebiet einsteigen, sind es nun 107 Haltestellen. Noch fantastischer findet Franz Stahl: Aussteigen kann der Gast, wo er will. "Bei 5000 Haushalten wären das provokativ gesagt 5000 Haltestellen zum Aussteigen."

Fahrt kostet zwei Euro

Ein weiterer Vorteil: "Wir sind deutlich schneller geworden", rechnet ÖPNV-Mann Peter Zimmert vor. Von der Franz-Heldmann-Straße bis zum Aldi brauchte der Tursolino wegen seiner ehemals festen Linie rund 40 Minuten – jetzt soll die Strecke in fünf Minuten machbar sein. "Ein Riesenfortschritt", findet der Baxi-Erfinder. Zudem erhöhten die Verantwortlichen die Frequenz. Anstatt zwei Fahrzeiten vormittags und zwei nachmittags, fährt das neue E-Baxi stündlich, außer um 13 Uhr. Von Montag bis Freitag fährt es von 8 bis 18 Uhr. Auch am Wochenende und Feiertagen ist es unterwegs. "Die Fahrzeiten haben wir an die Gottesdienste angepasst", verrät Peter Zimmert. Die Kosten haben sich nur minimal erhöht: Eine Fahrt kostet jetzt zwei Euro.

Durch die telefonische Anmeldung der Fahrt in der Fahrtwunschzentrale spätestens eine Stunde vor Abfahrt ist ein effektiveres Fahren möglich, weil nur mehr der Streckenabschnitt gefahren wird, für den eine Anmeldung vorliegt. Zudem kann die Fahrzeuggröße an die Anzahl der Fahrgäste angepasst werden. Aussteigen können die Kunden innerhalb der Stadt Tirschenreuth und der angefahrenen Ortsteile an jeder beliebigen Adresse.

Weniger Individualverkehr

"Es ist ein lebendiges System. Wir orientieren uns an den Anforderungen der Fahrgäste. Wenn noch Anfragen für Haltestellen kommen, nehmen wir sie gerne dazu", erklärt Zimmert. Durch das Angebot wird zum einen der Individualverkehr in der Innenstadt reduziert und durch die elektrobetriebenen Baxi-Fahrzeuge die Luftverschmutzung verringert. Gleichzeitig wird mobilitätseingeschränkten Menschen die Möglichkeit gegeben, unkompliziert von A nach B zu kommen. "Wir haben den Zeitgeist hier auf den Nagel getroffen. Und das Konzept passt voll zum Portfolio der Stadtentwicklung", freut sich Stahl. Auch Landrat Wolfgang Lippert hält das E-Baxi für einen Meilenstein. "So setzen wir bayernweit ein Zeichen." Seit vier Jahren wird das Baxi gut angenommen und ständig verbessert. Mittlerweile gebe es ein Express-Baxi, ein Zoigl-Baxi oder ein Kino-Baxi. "Neustadt und Schwandorf sind auch dabei, unser Baxi-Konzept dort umzusetzen", weiß Lippert zu berichten. Landrat und Bürgermeister bedankten sich bei ÖPNV-Mann Peter Zimmert für sein Engagement. Sie wünschten allzeit volle Busse und volle Batterien für das E-Baxi.

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/baxi-meilenstein-mobilitaet-id2503230.html