Ausstellung über den vergessenen Kirchenmaler Maurus Fuchs in Tirschenreuth eröffnet

Von | 11. Juli 2021

Mit einer stilvollen Vernissage eröffnete Bürgermeister Franz Stahl die Ausstellung über Maurus Fuchs. Der Kirchenmaler wurde vor 250 Jahren in Tirschenreuth geboren. Christine Kohl spielte Gitarre und sang eindrucksvoll Kirchenlieder.

Es war eine stilvolle Veranstaltung: Was am Wochenende in der Fronfeste geschah, galt einzig dem Andenken eines Mannes, der vor 250 Jahren geboren wurde. Gleichzeitig konnte endlich eine neue Festtagskulisse erstmals offiziell genutzt werden: Beides, die Ausstellung von Werken des Kirchenmalers Maurus Fuchs und die imposanten Gewölbekeller der Fronfeste konnte Bürgermeister Franz Stahl endlich zahlreichen Ehrengästen stolz präsentieren.

Passend sang Mezzosopranistin Christine Kohl vom Wunderwerk und meinte damit Gottes Schöpfung. Was die „Wunderwerke“ von Tirschenreuth nicht ausschließt, Maurus Fuchs hat wahre Schätze geschaffen als Maler. Er sei heute ein „Hans im Glück“ meinte Stahl vor Freude über die beiden Ereignisse vor seinen Gästen.

Buch von Wolf-Dieter Hamperl

Die Ausstellung „Maurus Fuchs – Auf den Spuren eines Grenzgängers“ ist dem Kirchenmaler zu seinem 250. Geburtstag gewidmet. Mit etwas verändertem Titel hat bereits 2014 Autor Wolf-Dieter Hamperl sein Buch „Maurus Fuchs – der vergessene Tirschenreuther Kirchenmaler“ diesem außergewöhnlichen Künstler gewidmet. Der Buchautor ist dafür an die Wirkungsstätten des Malers gereist und hat geballtes Wissen mitgebracht. Natürlich hat Stahl deshalb auch Hamperl zum Festvortrag gebeten, was dieser gern übernahm.

Auftragsarbeiten in Klöstern

Aufmerksam lauschten die Gäste dem Historiker. Der Referent zählte nicht einfach nur Daten und Fakten auf. Hamperl hat sich intensiv mit dem Charakter, den Neigungen und dem Wesen von Maurus Fuchs beschäftigt. Hamperl sprach von einem Kirchenmaler, der in Tachov und Tirschenreuth gut leben konnte von seiner Kunst. Zumal Fuchs in den Klöstern wohnte, für die er Auftragsarbeiten in Größen von bis zu sechs mal acht Metern wie das Abendmahl im Refektorium des Klosters Tepl malte.

In der Heimat hat Fuchs unter anderem in Griesbach, Plößberg-Schönkirch und Bärnau gewirkt. Aber auch das Stadtmuseum Weiden und Privatpersonen wie Margret Seer, Seniorchefin des Modehauses „Jäger & Turba“, haben Exponate als Leihgaben zur Verfügung gestellt.

Zurück zum Vortrag von Hamperl, der Maurus Fuchs von der menschlichen Seite als „rechten Fuchs“ sieht. Humorig soll er gewesen sein, immer zu „Schandtaten“ bereit, aber gefestigt in seinen Vorstellungen von Kirchenmalerei. Nichts habe er sich dreinreden lassen in seine Arbeit. Wer genau hinschaue, finde Fuchs in seinen Werkern immer wieder selbst versteckt als Apostel oder sogar als Jesus, erklärte Hamperl. „Das unterstreicht seinen Humor.“ Maurus Fuchs ist in Tirschenreuth gestorben und hat seinen Neffen 4580 Gulden hinterlassen. Arm, sagte der Referent, sei er nicht gewesen. Mit dem Tod des Künstlers endete der hochinteressante Vortrag, dem man gern länger gelauscht hätte. Praktischer Nebeneffekt: Der Einstieg in die Ausstellung dieser schweren Künste eines begnadeten Kirchenmalers gelang den anwesenden Kunstfreunden dank der unterhaltsamen Einführung durch Hamperl ausgesprochen leicht. Für den Bürgermeister hatte der Referent allerdings eine weniger leichte Aufgabe dabei…

Quelle und ganzer Text: Ausstellung über den vergessenen Kirchenmaler Maurus Fuchs in Tirschenreuth eröffnet | Onetz