Im Jubiläumsjahr erleben Besucher bei historischen Stadtführungen die Tirschenreuther Geschichte hautnah und authentisch

Von | 8. Mai 2014

Für das Jubiläumsjahr (650 Jahre Stadt Tirschenreuth) hat sich der Arbeitskreis 2014, vor allem für die auswärtigen Besucher, etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Vom 17. Mai bis 8. November erfährt der Gast bei historischen Stadtführungen alles zur bewegten Geschichte der Kreisstadt. Der Clou dabei: An fünf Orten werden die Szenen von den Tirschenreuther Schauspielern in historischen Kostümen gespielt.

Die Gästeführer Cornelia Stahl und Thomas Sporrer wechseln sich bei den Führungen ab und fungieren bei den gespielten Szenen als An- und Abmoderatoren. Die fünf Szenen dauern etwa 50 Minuten, die komplette Führung rund eineinhalb Stunden. Zwischen den Szenen führen die Gästeführer die Teilnehmer an weitere historische Plätze und erzählen die Geschichte dazu ohne Schauspieleinlage.

Zuckerl im Jubiläumsjahr

Als Zuckerl im Jubiläumsjahr bezeichnet Bürgermeister Franz Stahl die historische Stadtführung. Mit ihr gibt es jetzt 16 verschiedene Themenführungen im Ortsbereich und in der Peripherie der Stadt. Bei einem Stadtjubiläum sei man geradezu verpflichtet, den Menschen die Geschichte auf pfiffige Art und Weise näher zu bringen. „Schließlich haben die Menschen die Stadt und umgekehrt die Stadt auch die Menschen geprägt“, so der Bürgermeister.
Dass bei den Führungen nicht nur trockene Theorie sondern auch schauspielerische Einlagen zum Einsatz kommen, freut das Stadtoberhaupt besonders. Fünf gespielte Szenen sind in die historischen Stadtführungen eingebaut.

Genug Szenen und Akteure

Weder an Szenen noch an Schauspielern mangelt es in Tirschenreuth. „Wir könnten locker auch zehn Geschichten realisieren“, sagt Manfred Grüssner, der zusammen mit Marianne Stangl für Text und Regie verantwortlich ist.
Eine Szene erinnert an den ungeliebten Stiftshauptmann Winsheim, der die Tirschenreuther drangsalierte und schließlich von ihnen ermordet wurde. Eine andere befasst sich mit der Tuchmachertradition in der Kreisstadt. In der Tuchfabrik Mehler geht diese Szene über die Bühne. Authentischer geht es kaum.
Eine weitere Episode wird im Rathaus gezeigt. Dort stellt sich der Sprachforscher Johann Andreas Schmeller bei König Ludwig I. vor. Unter der Pergola im Fischhofpark spielt die Fischhofbrücke im Hintergrund die Hauptrolle. Die Stadtbrand-Szene spielt in der Grünanlage beim Haus Josef. Dabei sorgen auch Feuer und dicker Qualm für Realität.
Modernes Theater und Stadtbühne haben ein riesiges Potenzial an semiprofessionellen Akteuren. Ein Leichtes für Marianne Stangl und Manfred Grüssner die Rollen perfekt zu besetzten. Alle Szenen sind doppelt besetzt. Die Teams wechseln sich ab und springen bei etwaigen Ausfällen gegenseitig ein.
Im Winsheim spielen Anton Beer und Karl Jäger den Bösewicht. Inge Rankel und Renate Krassler mimen die „Flexl“. In der Tuchmacher-Szene wechseln sich Georg oder Andreas Schirmer als Matthias ab. Der Jakob wird von Thomas Pilz und Karl Jäger verkörpert, den Josef geben Klaus Müller oder Bernhard Neumann, die Meisterfrau sind dabei Inge Rankel oder Renate Krassler.
In der Schmeller-Szene sind entweder Anton Beer oder Karl Jäger als König Ludwig I. zu sehen. Den Johann Andreas Schmeller mimen Klaus Müller oder Bernhard Neumann, den Diener Georg Schirmer, beziehungsweise Josef Schmidkonz. Bei der Fischhof-Szene sind Georg Schirmer oder Gaby Saller als die Beer-Bäuerin zu sehen, Renate Krassler und Thomas Pilz agieren als Meiler-Bauer, Anton Beer und Karl Jäger als Abt aus Waldsassen sowie Klaus Müller und Andreas Schirmer als Philipp Muttone.
In der Stadtbrand-Szene spielen Inge Rankel oder Renate Krassler die Witwe Scherbaum und Thomas Pilz oder Karl Jäger den Zigeuner. Das Schwierigste für die Schauspieler ist das Umziehen zwischen den Szenen. Das passiert normalerweise im Rathaus. Der jeweilige Gästeführer hält derweil seine Gruppe bei Laune.

Quelle: oberpfalznetz.de

Historische-Fuehrungen-14-05-05