Geschichten über die Stadtgeschichte

Von | 24. Oktober 2020

Zwei Kilogramm schwer, 500 Seiten dick und mit 1000 Bildern ausgestattet, vier Jahre Arbeit: Seit Mittwoch ist die neue Chronik der Stadt Tirschenreuth erhältlich.

„Geschichten über Geschichte – das trifft’s“, sagte Thomas Sporrer, der in den vergangenen vier Jahren das Projekt Chronik mit Redaktion, Autoren und Fotografen koordiniert und selbst als Schreiber mitgewirkt hat. Im Gewölbekeller der Fronfeste stellte Bürgermeister Franz Stahl das Werk offiziell vor. Aufgrund der Corona-Regeln konnte die Chronik nur im kleinen Rahmen präsentiert werden. 25 Gäste, alles Autoren und Fotografen, die an dem Werk mitgearbeitet haben, waren geladen.

Fakten, Anekdoten und Interviews

„Das Redaktionsteam und zahlreiche Mitwirkende leisteten hervorragende Arbeit“, freute sich Stahl. Die zwei bisherigen Chroniken der Stadt beschrieben die Entwicklung von Tirschenreuth im 19. und 20. Jahrhundert von der kleinen Siedlung bis Ende des Zweiten Weltkriegs. „Die Zeit ist in den letzten 70 Jahren weit vorangeschritten.“ Tirschenreuth habe eine enorme Entwicklung erlebt, sich neu definiert. Dies sollte in einer neuen Chronik festgehalten werden. Erste Überlegungen dazu gab es 2014 bei der Jubiläumsfeier „650 Jahre Stadtrechte“.

Nach einer ersten Schaffensphase von 30 Autoren übernahm 2017 ein fünfköpfiges Redaktionsteam das Projekt. Gesamtkoordinator Thomas Sporrer, Mirko Streich, Dieter Bayreuther, Peter Geyer und Wolfgang Benkhardt machten sich daran, die Chronik zu verwirklichen. „Keine leichte Aufgabe“, wusste Stahl. Herausgekommen seien große und kleine Geschichten – manche lustig, manche ernst, bewegend, hintergründig und authentisch – die das Leben in Tirschenreuth beschreiben. „Geschichten zum Anfassen. Für jeden leicht zu lesen!“, betonte der Bürgermeister.

Breit gefasstes Themenspektrum

Von Politik, Wirtschaft, Tourismus über Bildung, Kunst, Gartenschau und Krippen bis hin zur Müllabfuhr, dem Kommunbrauhaus, dem Asylbewerberheim, den Heimatvertriebenen oder dem Bürgerengagement in den 125 Vereinen sind viele Themen vertreten. „Es steht alles drin, was uns geprägt hat“, erklärte Sporrer. Die Chronik liefere „ein vielschichtiges Bild unserer Heimat“, so der Koordinator. „Viele Tirschenreuther werden sich selbst, Familienmitglieder, Freunde oder Weggefährten darin wiederfinden“, versicherte Stahl.

Sporrer berichtete in seiner Laudatio von vielen Schaffenspausen und dass er oft „baff“ war. Der 60-jährige Tirschenreuther war erstaunt über die unheimliche Qualität der Beiträge oder analoge Manuskripte aus der Schreibmaschine, die er abtippte. Für ihn hieß es vor allem: „Lesen, lesen, lesen.“

Porträts voller Leben

Für das Redaktionsteam stand von vornherein fest: „Da muss Leben rein.“ Sporrer führte viele Interviews, etwa mit den Architekten Peter und Christian Brückner, Alfred Mehler, dem ehemaligen Stadtbaumeiser Josef Lippert und den Ministranten. „Es gab kaum einen, den ich nicht malträtiert hab.“ Unternehmen wie Hatico und Knopffabrik Meyer, Hamm, Tuchfabrik Mehler und das Möbelhaus Gleißner wurden ebenso porträtiert wie Stadtprominenz und frühere Berühmtheiten wie Karl Fuchshuber oder Johann Andreas Schmeller….

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/geschichten-ueber-stadtgeschichte-id3121739.html