Die Fronfeste in Tirschenreuth auf dem Laufsteg

Von | 7. April 2021

Die Fronfeste ist ein städtebauliches Vorzeigeobjekt. Deshalb kommt das historische Bauwerk auch bundesweit auf den Laufsteg. Und wer weiß, vielleicht gibt’s einen Oscar.

Das vorbildlich und auch aufwendig sanierte Gebäude an der Hochwartstraße zieht viele Blicke auf sich. Freilich erst nach der großen Baumaßnahme von 2018 bis 2020, in die die Stadt rund 5,8 Millionen Euro investiert hat. Gerne hätte Bürgermeister Franz Stahl die ehemalige Fronfeste einem breiteren Publikum vorgestellt, doch Corona hat hier fast alle Vorhaben ausgebremst. Immerhin darf die Stadt dieses Denkmal jetzt beim „Deutschen Städtebaupreis 2020“ mit ins Rennen schicken. Dass Objekte aus München oder Berlin mit dabei sind, betrachtet Stahl als Herausforderung – für die Mitbewerber. „Die haben in der Fronfeste eine starke Konkurrenz“, sieht Stahl bei dem Wettbewerb gute Chancen.

Zwei Jahre Bauzeit

Vom Kellergewölbe bis zum Dach wurde die ehemalige Fronfeste innerhalb von zwei Jahren umfassend saniert. Im Zuge der Maßnahme hat die Stadt auch das Außenareal neu gestalten lassen. Vor allem der „Stadtbalkon“ ist hier eine auffällige Komponente. Nach der Revitalisierung ist das Bauwerk nicht nur museale Attraktion im Ort. Mit der Nutzung als Lernstandort für die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut hat das alte Gebäude neues Leben bekommen. Gerade die Verbindung von Historie und moderner Funktion wird der Bewerbung mit ein Kriterium sein. Am 23.April werden die „Städtebau-Oscars“ vergeben.

Begehbares Dokument

Die Nominierung war für die Stadt Anlass, zusammen mit den Planern diese „erfreuliche Situation“ darzustellen. „Brückner&Brückner Architekten“ bauten in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Stadt Tirschenreuth die ehemalige Fronfeste zu einem „begehbaren historischen Dokument“ aus, welches die vergangene Geschichte erzählt und zeitgemäß interpretiert, steht es in der Pressemeldung der Stadt. „Es ist ein fantastisches Bauwerk“, schilderte Franz Stahl seinen persönlichen Eindruck. Vor allem hob er die Möglichkeit der vielfältigen Nutzung hervor.

So würden gerade die historischen Kellergewölbe als Ort für Trauungen immer wieder angefragt, weiß der Bürgermeister. Bei der Anlage des Außenareals hat die Stadt die Landschaftsarchitektin Gisela Fanck-Reiter gewinnen können. Dabei lobte Stahl gerade die Anlage des „Stadtbalkons“, der eine Sicht zum Fischhofpark ermögliche. Das Vorhaben sei durch das Städtebauförderprogramm (Leerstandsoffensive Bayern) mit ermöglicht worden.

Auswahl schon eine Wertschätzung

Architekt Peter Brückner ging auf die Motive für die Bewerbung ein. So schreibt er den Städtebauthemen im historischen Kontext grundsätzlich eine große Bedeutung zu. Dabei würden auch Projekte mit kleinen Ausmaßen eine besondere Wichtigkeit erhalten. Und die Verbindung von Historie und Gegenwart würde auf das Projekt Fronfeste prädestiniert zutreffen. Deswegen hätte man es gewagt, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Und schon die Aufnahme und engere Wahl sei eine große Freude gewesen. Allein in diesem Kreis mit dabei zu sein, wertete Brückner als eine besondere Wertschätzung. Nicht nur für Tirschenreuth, sondern für die gesamte Region….

Quelle und ganzer Text: Die Fronfeste in Tirschenreuth auf dem Laufsteg | Onetz