CSU-Kreisverband besichtigt ALE

Von | 4. Oktober 2012

Die Baustelle am Bahnhofsareal nimmt konkrete Formen an. Besonders das markante Gebäude des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) fällt im Vorbeifahren sofort ins Auge. Bester Anlass für MdL Tobias Reiß in seiner Funktion als CSU-Kreisvorsitzender, die CSU-Mitglieder und natürlich auch alle Interessenten zu einer Besichtigungstour einzuladen.

Dazu gekommen waren neben Bürgermeister Franz Stahl auch Bezirksrat Toni Dutz und Angela Burger, die Kreisvorsitzende der Frauenunion. Angereist waren auch stellvertretender Behördenleiter und Leiter des Bereichs Hochbau, Peter Thumann vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, Dipl. Ing. Rainer Solka, Projektleiter Hochbau der ausführenden Firma Markgraf und Architekt Dr. Emil Lehner, als Vertreter des Büros SHL Architekten, das für die gesamte Planung verantwortlich zeichnet, sowie Gerd Demleitner, Architekt und Weidener CSU-Stadtrat.

Tobias Reiß war es eine besondere Freude zu dieser Besichtigung einzuladen. Die Verlagerung der Behörde von Regensburg nach Tirschenreuth sei eine richtige und wichtige Entscheidung gewesen. Gerade Behörden, die für den ländlichen Raum zuständig seien, müssten auch im ländlichen Raum angesiedelt sein. Für Tirschenreuth selber sei die Neuansiedlung ein großer Gewinn, die nicht zuletzt Bürgermeister Franz Stahl zu verdanken sei. „Ohne einen Franz Stahl hätte es die ALE in Tirschenreuth nicht gegeben!“ Bezogen auf das Gebäude der ALE wusste Tobias Reiß, dass die Kombination des Planungsbüros SHL Architekten und der ausführenden Baufirma Markgraf, deren „Herz in Immenreuth schlägt“, eine gute Symbiose sei. „ Eine bessere und kreativere Zusammenarbeit ist kaum möglich!“

Bürgermeister Franz Stahl, der für die Ansiedlung der ALE mit viel Herzblut gekämpft hatte, gab einen kurzen Rückblick. Die Standortsuche gestaltete sich anfangs nicht einfach. War zuerst ein Areal in der Nähe von St.-Peter ins Auge gefasst, zeigte sich nach kurzer Zeit, dass dort eine Bauabwicklung mit den geplanten Ausmaßen nicht möglich gewesen wäre. Außerdem wollte die Stadt keinen Neubau „auf der grünen Wiese“ sondern vielmehr die Revitalisierung von brachliegenden Flächen. Das damals brachliegende Bahnhofsareal bot sich als Baugelände an, war aber noch nicht im Besitz der Stadt. Mit Geduld geführte Verhandlungsgespräche brachten schließlich den gewünschten Erfolg. „ Jetzt entsteht auf dem alten Bahnhofsareal ein neuer Stadtteil“, freute sich Stahl. Ein „Geschenk“ war es für die Stadt nicht, verwies Stahl im Folgenden auf die erbrachten Leistungen. Immerhin gab die Stadt etwa 1,6 Mio. Euro für den Grunderwerb aus. Runde 670.000 Euro machten die Revitalisierungsmaßnahmen, sprich Entfernung der Altlasten, aus. Dazu kamen noch 250.000 Euro Finanzierungskosten und für die Verlegung der Gasleitung 125.000 Euro. Insgesamt also eine stolze Summe, die die Stadt aufbrachte. Doch vergaß er auch nicht, seinen Dank an den Freistaat zu richten, der für die ALE immerhin ca. 8,5 Mio. Euro und für die neue Polizeiinspektion, deren Bau in Kürze beginnt, ca. 3,5 Mio. Euro investiert. Auch den Fördergeldgebern dankte er, denn „ohne“ wäre „ es nicht gegangen“. Dank sagte er zudem an alle Unterstützer, vor allem MdL Tobias Reiß und seinen Vorgänger MdL a.D. Herbert Rubenbauer, die sich beide für dieses Projekt einsetzten und stark machten.

Dass „es große Freude macht, mit solch einem engagierten Bürgermeister zu arbeiten“, bestätigte Peter Thumann vom Staatlichen Bauamt überzeugt. Vor allem, sei es nicht alltäglich so ein schönes Gebäude vorstellen zu dürfen. Immerhin sei die ALE auf etwa 150 Arbeitsplätze ausgelegt. Es sei daher schon ein ehrgeiziges Projekt, die gewünschten Vorgaben zum vorgegebenen Preis zu erfüllen. Zum Gebäude würden 100 Stellplätze, Garagen und die Begrünung zählen. Nicht vergessen dürfe man, dass das Gebäude in Holzbauweise erstellt wurde. 17 Firmen hätten sich darum beworben. Dass gerade die regionale Firma Markgraf aus Immenreuth den Zuschlag bekommen habe, beweise deren gute Qualität und das hohe Niveau der Firma, denn „solche Projekte brauchen eine enorme Vorleistung!“ Technische Details wurden nicht vorgegeben, doch was jetzt als Ergebnis herausgekommen sei, „ lässt sich sehen“. Mit der Kombination aus Baufirma Markgraf und Planungsbüro SHL Architekten habe man einen Glücksgriff gemacht. Mit dem vorgegebenen Budget wurde die beste Qualität geliefert, zeigte er sich überzeugt.

Architekt Dr. Emil Lehner führte anschließend durch das Gebäude und erklärte die Besonderheiten. Der zugestandene Freiraum bedeute große Verantwortung für sein Büro und die Baufirma. Nicht einfach sei es gewesen, die gestellte Aufgabe zu den vorgegebenen Rahmenbedingungen auszufüllen. Doch zusammen mit der Firma Markgraf habe dies hervorragend geklappt. Es sei ein wirtschaftliches Gebäude mit Nachhaltigkeit geworden. Dabei wurde schon jetzt daran gedacht, dass in fernerer Zukunft Büro den Anforderungen angepasst werden müssten. Die Bezeichnung „ Holzbauweise“ sei nicht nur oberflächlich geplant worden. Die Außenwände seien komplett aus Holz. Ebenso Fenster und 16 cm dicke Holzdecken. Bei der Außenoptik sei die Idee der Waldoptik umgesetzt worden. Und die interessante Anordnung der Außenoptik im Innenhof erinnere an aufgeschichtetes Holz. Mit der Entscheidung für den kräftigen Rotton wurde quasi eine historisch vorgegebene, sich durch die Oberpfalz ziehende Spur verfolgt. Dies sei gut belegbar. Die Oberlichten aus Glas über den Fluren im Obergeschoss brächten viel Tageslicht ins Gebäude. Und der große Saal biete für die verschiedensten Veranstaltungen Platz. Den Abschluss fand die Besichtigung im künftigen Büro des Behördenleiters. Direkt an der Falkenberger Straße mit Blick zur Innenstadt wird der Chef des Amtes für Ländliche Entwicklung einen herrlichen Ausblick bekommen.

Sehr beeindruckt waren die Gäste nach der Besichtigung des ALE-Gebäudes. Der große Saal, jetzt noch um Bauzustand, bietet jede Menge Platz für die verschiedensten Veranstaltungen.