Natur in Tirschenreuth: Geduldiges Warten auf ein Blumenmeer

Von | 10. April 2013

Geduldiges Warten auf ein Blumenmeer – Der überlange Winter und die frostigen Temperaturen der vergangenen Wochen lassen die Veranstalter der Tirschenreuther Gartenschau kalt: Die Blumen und Pflanzen werden ohnehin erst wenige Wochen vor der Eröffnung am 29. Mai gepflanzt.

Der Countdown läuft: Heute in 50 Tagen wird die Gartenschau in Tirschenreuth „Natur in Tirschenreuth“ eröffnet. Auf einer Fläche von 20 Hektar soll den Gästen Naturerlebnis pur geboten werden. Das reicht von blühenden Pflanzen über Wasser-Erlebnisse in der Landschaft der 1000 Teiche bis zu Themengärten und Konzerten.

Zu neuem historischen Glanz verhilft die Gartenschau, die vom 29. Mai bis zum 25. August geöffnet ist, auch dem Tirschenreuther Fischhof, dem früheren Sommersitz der Waldsassener Äbte. Auf sie geht die Tradition der Fischzucht in der nördlichen Oberpfalz zurück. Mit Wasser aus der Waldnaab wurde rund um den Fischhof, in dem heute das Amtsgericht tagt, ein See aufgestaut.

Analog zu der Fischhofbrücke, einer Schwester der denkmalgeschützten Steinernen Brücke in Regensburg, wurde auf der anderen Seite des Sees eine europaweit einmalige Spannbrücke aus Holz und Metall gezimmert. Sie verbindet das Fischhof-Gelände mit einem neugebauten Hotel. Das Hotel mit einem separaten Restaurant und Terrasse zum See hin wurde von einem auswärtigen Investor mit Millionenaufwand auf dem Gelände einer früheren Brauerei hochgezogen und wird in wenigen Tagen eröffnet. Die Besucher der Gartenschau haben im Sommer die Qual der Wahl: Rund 500 Veranstaltungen stehen im Veranstaltungskalender.

Die Bauarbeiten auf dem Gartenschaugelände sind derzeit zu etwa 95 Prozent abgeschlossen. „Wir liegen voll im Zeitplan,“ erklärt Bürgermeister Franz Stahl und verspricht den Besuchern mehr als 50 000 Sträucher, Stauden und Blumen, „einen wahren Aktions- und Blütenzauber“ – mithin ein Blumenmeer. Mit dem sechs Hektar großen aufgestauten See vor dem Fischhof, Wegen und Anlagen in der Innenstadt werde die Gartenschau auch nachhaltig zu einer Verschönerung der Kreisstadt beitragen.

Unter dem Motto „Flowerpower“ bietet die Gartenschau eine ganze Reihe von Sonderausstellungen vom Blütenzauber des Vorsommers über eine Rosenschau, Tipps für „Floral Design“, exotische Pflanzen und Köstlichkeiten bis hin zu Gartenfrüchten.

Im Zuge der Bauarbeiten auf dem Gartenschaugelände rund um den Fischhof werden im Tirschenreuther Stadtgebiet alte Problemzonen bereinigt und begrünt.

Die Tirschenreuther Veranstalter haben es auch verstanden, eine Brücke zur Nachbarstadt Eger in Tschechien zu schlagen. Auch die ehemalige Reichsstadt erwartet am 29. Mai auf den reaktivierten Ausstellungsflächen der gemeinsamen Gartenschau mit Marktredwitz und neuen Ausstellungsflächen Gäste aus dem In- und Ausland.

„Natur und Geschichte Cheb/Eger 2013“ heißt die Ausstellung zwei Jahre nach der 950-Jahr-Feier der Stadt. Eine Ausstellung „Egerland und die Herrschaft der Staufer“ sowie Erinnerungen an die Werke des Barockbaumeisters Johann Baltharsar Neumann erinnern an die gemeinsame Geschichte Böhmens und Bayerns.

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