Die Chancen nutzen

Von | 21. November 2018

Städtebauförderung ist mehr als alte Häuser zu sanieren. Geschichte wird erlebbar gemacht, Kultur in Szene gesetzt, Raum für neues Leben in der Altstadt geschaffen. Millionen hat die Stadt schon investiert. Und die Projekte gehen nicht aus.

In dem neuen Antrag für Mittel aus der Städtebauförderung stehen für die nächsten Jahre 26 Projekte, darunter auch private Maßnahmen, für die der Bürgermeister auf Unterstützung hofft. Den Besuch von CSU-Bundestagsabgeordnetem Albert Rupprecht am vergangenen Freitag nutzte Stahl dann gleich, um dem Gast die Liste der Vorhaben in die Hand zu drücken.

Insgesamt 20,2 Millionen Euro an förderfähigen Kosten errechnen sich für die verschiedenen Projekte, unter denen sich der Neubau der Rathausverwaltung im alten Ruffing-Anwesen oder der Umbau des Braunschläger-Anwesens (Tagespflege) finden. Dabei braucht Rupprecht nicht in all zu große Hast verfallen. Erst am Donnerstag wird der Stadtrat über die Liste abstimmen. Freilich sind keine großen Korrekturen zu erwarten.

Beim Besuch des Abgeordneten führte Stahl anhand der alten Polizeiinspektion auch ein herausragendes Beispiel vor. Nicht nur die Art der aufwendigen Sanierung dieses historischen Gebäudes beeindruckte den Gast. Auch die spätere Verwendung als dezentraler Studienstandort der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg für den Zweig "Soziale Arbeit" stellt etwas Besonderes dar. Im September 2019 soll der Umbau fertig sein. Dann haben die 30 Studierenden, die derzeit noch bei der Kolping-Berufshilfe berufsbegleitend unterrichtet werden, hier eine neue Heimat.

Zweiter Studienzweig

Stolz ist Franz Stahl, dass es neben dieser Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg noch zu einem weiteren Erfolg gekommen ist. Vor drei Jahren hatte der Bürgermeister auf die Partnersuche der Hochschule schnell reagiert und so Tirschenreuth zur Universitätsstadt gemacht. Über OTH-Präsident Wolfgang Baier kam der Kontakt mit der Hochschule Landshut zustande, die für den ebenfalls berufsbegleitenden Studiengang "Wirtschaftsingenieur" eine Außenstelle schaffen wollte. Franz Stahl ergriff auch diese Chance. "Im März 2020 werden die ersten Studierenden kommen", teilte Stahl dem Abgeordneten mit. Am Lernstandort könnten die Studierenden modernste Technik nutzen, versprach er. Und für die beiden Studiengänge würden auch jeweils zwei Professuren geschaffen, stellte das Stadtoberhaupt heraus. Für den Umbau der alten Polizeiinspektion kalkuliert Stahl mit 5,8 Millionen Euro Gesamtkosten und 3,9 Millionen Euro an Fördermitteln.

Bürger mit eingebunden

"Tirschenreuth ist ein Vorbild, wie Städtebauförderung ablaufen sollte", bescheinigte der Abgeordnete und äußerte dabei auch großen Respekt vor einem Bürgermeister, der alle Chancen ergreifen würde. Mit rund 5,5 Millionen Euro an Bundesmitteln sei die Stadt in den vergangenen zehn Jahren unterstützt worden, wusste Rupprecht. Verändert hätten die Maßnahmen aber nicht nur das Ortsbild, auch die Haltung der Bürger zu ihrer Stadt sei deutlich besser geworden. "Die Tirschenreuther sind stolz auf ihre Stadt!"

Den Erfolg führte der Bürgermeister auch auf das Stadtentwicklungskonzept zurück. "Entscheidend war, dass hier die Bürger bei Zukunftskonferenzen mit eingebunden wurden", beschrieb CSU-Ortsvorsitzender Huberth Rosner diese Initiative. Dabei sei das Konzept eine weit in die Zukunft reichende Planung und werde immer wieder evaluiert. "Der Stadt geht es gut", schilderte Stahl seinem Gast. Verantwortlich sei dafür auch die Stabilisierungshilfe des Freistaats sowie die Haltung der Stadt, diese Mittel für Investitionen einzusetzen. "Das Geld soll für die Menschen arbeiten", begründete Stahl diesen Weg….

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/chancen-nutzen-id2554749.html