Das schwarze Kanapee – Bernd Büsching

Von | 1. Oktober 2010

Tirschenreuth (heb)          Auf dem Schwarzen Kanapee des CSU-Ortsverbandes nahm dieses Mal Bernd Büsching, Geschäftsführer der KEWOG (Kommunale Entwicklungs- und Wohnungsbaugesellshaft), Platz. Der Einladung von Bürgermeister Franz Stahl zum Informationsgespräch war Büsching gerne nachgekommen. Dafür nahm er sich sogar eine Auszeit aus der zeitgleich anberaumten KEWOG-Klausurtagung.

Bürgermeister Franz Stahl wollte es schon genau wissen und so plauderte Bernd Büsching auch etwas aus dem privaten Nähkästchen. Nach eigenen Aussagen kommt er aus einem „ganz normalen Leben“. Verheiratet, zwei Kinder und überraschenderweise, im „ersten Leben gelernter Koch“. Und das kann er noch immer, betonte er. Nach abgeschlossener Ausbildung absolvierte er seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr, holte anschließend sein Abitur nach und entschied sich danach für einen kaufmännischen Beruf. Als er 1997 bei der KEWOG als Kaufmännischer Leiter einstieg, herrschten schwierige Zeiten vor. 2002 übernahm er die Geschäftsführung. Im Rückblick erinnerte er sich an seine ersten Aktivitäten, die ihn noch heute nicht ganz loslassen. So nennt er den Begriff „Anziehen der Kostenbremse“ schon klar beim Namen. Personalkosten drücken heißt Entlassungen. Es waren harte Zeiten für das Unternehmen und für seine Beschäftigten. Aber schon nach einem Jahr zeigte sich der Erfolg, neue Geschäftsfelder wurden erschlossen, es ging wieder bergauf.

Kontakte zu den Kommunen wurden geknüpft und der Geschäftsbereich „Stadtentwicklung“ begann sich zu festigen. In Tirschenreuth glückte der Einstieg mit dem Asylbewerberheim. „Für die Stadt war das keine leichte Aufgabe“, erinnerte sich Stahl, „aber noch heute zeigt sich, dass der gegangene Weg richtig war.“ Damit war der Startschuss für weitere Projekte gegeben. Auf Nachfrage von Franz Stahl informierte Bernd Büsching auch über das Thema Energie. Gerade die Entwicklung auf dem Bahnhofsareal sei eine Chance, sich hier einzubringen. Und diese wolle die KEWOG nutzen. Bezüglich des Bahnhofsareals verwies er auf den guten Verlauf, der sich entwickle. Dem Stadtrat zollte er für die mutigen Entscheidungen großen Respekt und sicherte gleichzeitig seine volle künftige Unterstützung zu.

Ein großes Plus, dieses mit dickem Ausrufezeichen versehen, sei vor allem der Einsatz überregional erzielter Erträge in der Region. „Damit soll die Region voran gebracht werden.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die sehr gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Kommunen. An Beispielen wurden etwa das ehemalige Porzellanfabriksgelände in Mitterteich oder das Ärztehaus in Kemnath genannt. Gerade Kemnath sei ein Beweis, dass das Konzept aufgehe. Nach den wirtschaftlichen und medizinischen Sektoren brachte Franz Stahl das Gespräch auf Tirschenreuth und die Situation auf St. Peter. Dieses, so Büsching, habe zwar für die KEWOG nicht das größte Investitionsvolumen, doch emotional gesehen sei es für ihn und seine Mitarbeiter schon das Schwerpunktprojekt. Ein Projekt, in dem Herzblut steckt. Nach der Besichtigung der Räumlichkeiten in der Förderschule sei klar gewesen: „Hier müssen wir sofort etwas unternehmen!“ So wurden während der Sommerferien die Schulräume mit viel Einsatz aller Beteiligten, Schulleitung, Baufirmen und KEWOG, renoviert und nach den Ferien konnte der Schulbetrieb wieder reibungslos aufgenommen werden. Dann gesellte sich die Lebenshilfe dazu, ein Baustein kam zum nächsten. Jetzt wird der Ausbau weiterer Räumlichkeiten angestrebt, denn auch eine Mittagsbetreuung soll angeschlossen werden. „Dieses Projekt macht meinen Mitarbeitern und mir großen Spaß“, so Büsching.         Bezug genommen wurde im Gespräch auch ausführlich auf die Themen Heimerl-Areal, Sibyllenbad-Hotel und Schels-Areal. Offen beantwortete Büsching zudem Fragen nach der Kritik seitens der Regierung der Oberpfalz. Und nach dem Dialog-Gespräch durften die zahlreichen Gäste ihre Fragen stellen, die der KEWOG-Geschäftsführer ausführlich beantwortete.