Richtfest am Neubau der Polizeiinspektion Tirschenreuth

Von | 20. August 2013

Ein Richtfest, so der Bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck beim Richtfest der neuen Polizeiinspektion (PI) Tirschenreuth auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände, soll vor allem die Handwerker ehren. Und die haben jetzt den Rohbau nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt. Einziehen können die 39 Mitarbeiter freilich erst im Sommer 2014.

Seit 1961 ist die PI in dem 1815 erbauten Gebäude untergebracht, das einst als Amtsgerichts-Gefängnis diente. Unzureichende sanitäre Anlagen, Feuchtigkeit im Mauerwerk, viel zu wenig Platz und düstere Beleuchtungsverhältnisse: Dass das nun endlich mit einem Neubau behoben wird, ist aus Sicht des CSU-Mannes keine längst überfällige Baumaßnahme, sondern ein Erfolg der Politik der bayerischen Staatsregierung. Das Gebäude „protzt nicht mit Architektur“, lobte der Staatssekretär. Die Polizeibeamten hätten künftig „optimale Bedingungen“. Auch der Standort sei optimal. Die auf dem ehemaligen Bahngelände vorgefundenen Altlasten hätten eine Bebauung für einen Privatinvestor schwierig gemacht.

3,5 Millionen Euro kostet das Gebäude, davon zahlt die Stadt Tirschenreuth 1,7 Millionen. Das Grundstück, das die Stadt von der Bahn gekauft hatte, wurde vom Freistaat nicht gekauft, sondern wird zum 1. April 2014 mit dem alten Polizeigebäude getauscht. Die Stadt, so Bürgermeister Franz Stahl, habe eher die Möglichkeit, irgend eine Art kultureller Einrichtung dort unterzubringen.

Der Weidener Architekt Karlheinz Beer hatte bei seiner Planung „ein einladendes, großzügiges Gebäude“ im Sinn, wie er der OWZ erklärte. Damit solle die Rolle der Polizei als Dienstleister unterstrichen werden. Man betritt das Gebäude über einen zentralen Lichthof, bei dem Tageslicht beide Stockwerke beleuchtet. Als Baustoff wählten der Architekt und seine Projektleiterin Ute Dlugosch 20 Zentimeter dicken Stahlbeton, der teilweise in Form von Fertigelementen verbaut wurde.

Wegen der hohen Tragfähigkeit des Baustoffes konnte man das Obergeschoss etwas versetzt anordnen, so dass es über das Untergeschoss ragt und so durch die natürliche Verschattung gleichzeitig einen Sonnenschutz für die unten liegenden Büros bietet. Auch soll die hohe Wärmespeicher-Kapazität des Betons dafür sorgen, dass die Beamten immer kühle Köpfe haben.

An der Außenschale wird zusätzlich ein Vollwärmeschutz angebracht. Auf das Flachdach kommt eine Photovoltaikanlage. Die Beheizung wird über eine Holzpellet-Heizung gesteuert. Der Zugang des Gebäudes erfolgt von der Stadtseite her, wo auch die Besucherparkplätze liegen werden. Nach Westen zu schließt sich ein geschlossener Polizeihof mit einer Garagenanlage für die Dienstfahrzeuge an.

Quelle: owz-online.de

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