Polizeiinspektion Tirschenreuth hat sich einiges vorgenommen – Statistik verzeichnet weniger Straftaten

Von | 7. April 2014

Vom kleinen Ladendiebstahl bis zur Drohung, ein Haus in die Luft zu jagen, ist in der aktuellen Kriminal- und Verkehrsstatistik der Polizeiinspektion Tirschenreuth alles dabei. Leider finden sich in der Rückschau auch vier Unfalltote sowie Vorfälle in Betrieben, bei denen zwei Personen ums Leben kamen.

Im Rathaus der Kreisstadt durfte Bürgermeister Franz Stahl einmal mehr Gastgeber für die Spitze der Polizeiinspektion sein. Beim „Sicherheitsgespräch“ ließen sich auch Vertreter der neun Kommunen, die von der PI Tirschenreuth betreut werden, über die Vorkommnisse informieren.
Dabei wusste Stahl von einer guten Zusammenarbeit mit der Polizei, aber auch von manchen Wünschen der Gemeinden, die wohl auch aufgrund der Personalstärke nicht erfüllt werden könnten. Aktuell, so berichtete Erster Polizeihauptkommissar Werner Schönfelder, würden 34 Beamte, zwei unter der Sollstärke, ihren Dienst bei der PI Tirschenreuth leisten. Eine Veränderung stehe in Wiesau an, nachdem dort der Kontaktbereichsbeamte in den Ruhestand überwechselt. Schönfelder versicherte aber seine Bemühungen, das „Dienstzimmer“ im Rathaus wieder zu besetzen.
Für Franz Stahl war gerade der Inspektions-Neubau auf dem Bahnhofsareal ein deutliches Signal, dass die Strukturen in der Region weiterbestehen würden. Im September, so hoffte Schönfelder, sollte der Umzug in das neue Gebäude erfolgen.

Hohe Aufklärungsquote

In seinen Ausführungen konnte Schönfelder, der seit über einem Jahr Chef der Inspektion ist, durchaus eine positive Bilanz ziehen. So sei die Zahl der Straftaten von 960 auf 950 gesunken. Und bei der Aufklärungsquote von 67,3% (+6%) liege die PI Tirschenreuth sogar über dem Bezirksdurchschnitt.

Aggressive Festbesucher

Der Schwerpunkt der Straftaten sei wieder im Stadtgebiet Tirschenreuth erfolgt (40%). In einzelnen stellten die Polizeihauptkommissare Hermann Weiß und Bernhard Schraml die Straftaten und Unfälle vor ( eigener Bericht). Werner Schönfelder bedankte sich für die Unterstützung durch die Mitbürger. Die Hinweise aus der Bevölkerung seien für die Polizeiarbeit sehr wichtig. Beim „Sicherheitsgespräch“ wandte sich Schönfelder besonders den Ausschreitungen nach Festen zu. In der Statistik erwähnt werden Schlägereien nach dem Oktoberfest in Bärnau oder der Beachparty in Wondreb. Besonders ärgerte den Polizeichef der Alkoholkonsum auf und neben den Festen. Von den Sicherheitskräften würden die Betrunkenen zwar vom Gelände verwiesen, draußen aber dann sich selbst überlassen. Die Veranstalter fühlen sich außerhalb des Geländes nicht zuständig. Bei Vorfällen müsste die Polizei einschreiben.

Dabei würden die Beamten ein hohes Aggressionspotenzial erleben. „Wir werden solche Zustände nicht mehr hinnehmen“, kündigte der Polizeichef mehr Kontrollen an. So könne auch überprüft werden, ob Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt werde. Gute Erfahrungen seien mit der Schaffung eines erweiterten Sicherheitsbereichs um die Feste, wie in Wiesau, gemacht worden. Mehr Präsenz will die Polizei zudem in Form von Fußstreifen zeigen. „Wir wollen den Kontakt zu den Menschen“, kündigte Schönfelder die Runden von Polizisten durch die Orte an. Bürgermeister Franz Stahl bat hier, die Strafzettel nicht zu vergessen. „Die Moral der Verkehrsteilnehmer ist katastrophal“, blickte Stahl auf die Parksituation im Ortskern. Und ein Einschreiten der Polizei zeige hier deutlich mehr Wirkung.

Situation am Gymnasium

In der Diskussion wurde auch die Parksituation am Gymnasium angesprochen. Gerade um 13 Uhr würden Fahrzeuge auf beiden Seiten stehen, obwohl ortseinwärts absolutes Halteverbot herrscht. „Da gibt es für Rettungsfahrzeuge kein Durchkommen mehr“, warnte Thomas Weiß von der Verwaltung Wiesau, der auch Elternbeiratsvorsitzender des Gymnasiums ist. Franz Stahl informierte, dass am Parkplatz jetzt Ein- und Ausfahrten für die Busse direkt zur B 15 geschaffen werden. Dann könnte dieser Bereich besser von den Eltern, die ihre Kinder abholen, genutzt werden.

Quelle: oberpfalznetz.de