Galgenblick im Sonnenuntergang – Themenführung der Gästeführer

Von | 22. April 2017

Da stört es nicht einmal, wenn es regnet. Bei der neuen Themenführung von und mit Cornelia Stahl und Thomas Sporrer, werden die Teilnehmer in zwei Kleinbussen zu den vier Stationen gefahren. Und das aus gutem Grund.

Es geht dabei um Plätze und Sehenswürdigkeiten, die über Jahrhunderte Leben und Abläufe der Tirschenreuther geprägt haben. Die Anfänge der Elektrizität spielen genauso eine Rolle, wie der in Granit geschlagene Wasserdurchlass an der Sägmühle. Geschichten zur "Eisernen Hand" und über die schauerliche Gerichtsbarkeit des Mittelalters gehören ebenfalls dazu.

Ein virtueller Rundgang durch das ehemalige Gerberhaus am Sattlersberg im "Spannantoniesephenhaus," mit Bildern von Thomas Sporrer runden diese neue Führung ab. Dort gibt es im "Franz-Josef's Atelier" auf Wunsch auch eine kleine Brotzeit, die nicht im Führungspreis von 10 Euro enthalten ist. Die etwa zweistündige Führung ist auf 16 Plätze beschränkt, was daran liegt, dass die beiden Vereinsbusse jeweils nur acht Leute transportieren dürfen.

Treffpunkt ist hinter der Stadtbücherei in der Bahnhofstraße. In dem Gebäude beginnt auch die Führung. Da erfährt man zum Beispiel was es mit der Dampfmaschine auf sich hat, die darin steht. Und dass die Tuchfabrik Mehler bereits vor über 100 Jahren nachhaltig produzierte und damals schon das erste Elektroauto hatte.

Anfänge der Elektrizität

Es war 1898 als die Elektrizität in Tirschenreuth Einzug hielt. Trotz anfänglicher Skepsis der Bevölkerung waren bereits nach kurzer Zeit 800 Glühlampen zum Anschluss angemeldet. Schnell reichten die Erzeugungskapazitäten nicht mehr aus, musste infrastrukturell nachgerüstet werden.

Mit der Tuchfabrik Mehler, die bereits während des 30-jährigen Krieges gegründet wurde, gab es ab 1923 einen Stromverbund. Mehler hatte damals eine Dampfmaschine, nämlich die, die in der Bücherei steht, zur Stromerzeugung und noch Kapazitäten frei. Wie der Untere Stadtteich entstand, erklärt Thomas Sporrer im Waldnaabdurchbruch an der Sägmühle. 1217 kaufte das Kloster Waldsassen das Gebiet um Tirschenreuth. Sofort bauten die Zisterzienser den Damm für den Unteren Stadtteich, der 1219 fertiggestellt wurde. Der Ablauf musste an die tiefste Stelle. So entstand der Waldnaab-Durchbruch, ein in Stein gemeißelter Kanal, 2,5 Meter breit, 60 Meter lang und bis zu 8 Meter tief.

Oben am Wasserhaus in Kleinklenau schickt sich die Sonne gerade an, am westlichen Horizont zu versinken und der Tag macht langsam Platz für die Nacht. Die perfekte Szenerie für das Thema, das jetzt folgt. Die Äbte des Klosters waren über lange Zeit auch die weltlichen Herrscher und übten demzufolge auch die Gerichtsbarkeit aus.

Über leben und Tod


So wurde in Tirschenreuth auch über Leben oder Tod entschieden….

Quelle und ganzer Text: http://www.onetz.de/tirschenreuth/vermischtes/themenfuehrung-der-gaestefuehrer-galgenblick-im-sonnenuntergang-d1746358.html