Das 650 000 Euro teure Teilstück schließt die Lücke an der Bundesstraße 15 zwischen Mitterteich und Haid

Von | 5. November 2014

Wie wichtig der Fuß- und Radweg entlang der B 15 ist, machte die Lärmkulisse am Dienstag überdeutlich. Pausenlos rauschten bei der offiziellen Freigabe des Teilstücks zwischen dem Tierheim und Pilmersreuth an der Straße Lastwagen und Autos vorbei.

„Die Wege, die Theo Schaumberger baut, sind dafür bekannt, dass sie eben sind“, sagte Bürgermeister Franz Stahl. Reine Schmeichelei. Denn die Strecke auf dem Lückenschluss des Fuß- und Radweges zwischen dem Tierheim und Pilmersreuth ist eine gelungene Abwechslung von Berg und Tal geworden – eine echte Genussstrecke.

Asphalt-Mäander

Die führt nicht wie mit dem Lineal gezogen direkt an der Bundesstraße entlang, sondern driftet auch mal ab. Ein Felsen, der den eigentlichen Weg kreuzte, wurde nicht einfach beseitigt. Aus Naturschutzgründen blieb er an Ort und Stelle. Der Radweg führt jetzt oben drüber und hat an der Stelle seinen ganz besonderen Reiz. Wie ein Fluss mäandriert er an manchen Stellen und verlässt die Gerade schon mal in Richtung Wald.

Stahl bezeichnete den Bau als richtungsweisende Maßnahme. Verkehrssicherheit habe oberste Priorität. Aus diesem und aus touristischen Gründen sei der Radwegebau eine vordringliche Aufgabe. Mit dem Lückenschluss sei jetzt die B 15 von Haid bis nach Mitterteich durchgängig befahrbar.

Außerdem bestehe eine direkte Verbindung zum Vizinalbahnradweg, der von Bärnau bis Wiesau führt. Der Leiter des Straßenbauamtes, Henner Wasmuth, sagte, dass solche Objekte nur durchführbar seien, wenn Grundstücksbesitzer freiwillig Land dafür abgäben. In diesem Fall habe die Stadt offensichtlich gute Überzeugungsarbeit geleistet, denn es habe keinerlei Probleme gegeben. Abteilungsleiter Gerhard Kederer, sprach von einer schnellen Maßnahme. So gingen die vorbereitenden Rodungsarbeiten im Februar über die Bühne. Der eigentliche Baubeginn war Mitte Juni.

Das 3,5 Kilometer lange Teilstück ist 2,50 Meter breit. Gekostet hat es 650 000 Euro. Die Kosten trägt die Bundesrepublik. Auf einer Länge von 300 Metern war es notwendig, den Weg als Wirtschaftsweg auszubauen und einen Oberflächenkanal zu erneuern. Dafür steht die Stadt mit 60 000 Euro in der Pflicht.

Stadtpfarrer Georg Flierl erbat zusammen mit seinem evangelischen Amtskollegen Pfarrer Ralph Knoblauch Gottes Segen für den neuen Radweg und allen, die darauf unterwegs sein werden. Er bezeichnete die Strecke als Attraktivitätssteigerung für die Region. Ein Beispiel für die mannigfaltigen Anstrengungen der Verantwortlichen, junge Menschen in der Heimat zu halten.

Mensch denkt, Gott lenkt

„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“ Das Zitat aus dem Buch der Sprüche Salomos oder, wie es profan heißt, „der Mensch denkt und Gott lenkt“, legte Pfarrer Knoblauch seinen Ausführungen zugrunde. Die Radfahrer suchten sich zwar ihre eigenen Wege, täten aber gut daran, darauf zu vertrauen, dass Gott ihre Schritte darauf lenkt.